Geboren nach 1550 in Marburg an der Drau (heute Maribor, Slowenien).
Gestorben nach 1607 (Sterbeort unbekannt)

Komponist und Organist.

Der Geburtsort Lagkhners geht aus den Titelseiten seiner Drucke Flores Jessaei (1606) und Florum Jessaeorum semina (1607) hervor; dort wird er auch als „Symphonista“ bzw. „Musurgus“ des Freiherrn von Losenstein zu Loosdorf (bei Melk, Niederösterreich) bezeichnet.

Wann er aus seiner Geburtsstadt fortzog, ist unbekannt, doch dürfte es schon früh gewesen sein, denn in der Vorrede seiner Sammlung Soboles Musica (1602) wird berichtet, dass Lagkhner den Großteil seines Lebens im Schatten der Losensteinschen Fittiche verbracht hat.

Laut Titelseite und Vorrede war er Bürger und Organist von Loosdorf. Es ist zu vermuten, dass sein berufliches Wirken auch mit der dortigen evangelische Kirche und der vom Freiherrn gegründeten, angesehenen Lateinschule verbunden war.

Lagkhner hat einen beachtenswerten Beitrag zum Musikrepertoire der Reformation in Niederösterreich geleistet. Den wertvollsten und auch stilistisch fortschrittlichsten Teil seines Werkes stellt die Sammlung Soboles musica dar; sie enthält 26 vier- bis achtstimmige lateinische Motetten für Festgottesdienste sowie zwei weltliche Stücke. Die beiden späteren für die Schuljugend bestimmten Sammlungen Flores Jessaei (28 dreistimmige Gesänge) und Floreum Jessaeorum semina (31 vierstimmige Gesänge, davon nur 12 vollständig, bei den übrigen fehlt der Cantus) sind bescheidener und zeigen ein konservativeres stilistisches Gepräge.

(Werner Horn)

 

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