Geboren am 16. Dezember 1875 in Osnabrück (Niedersachsen)
Gestorben am 11. Juni 1936

Hans Döring, März 1935. Von Richard Knaus (1889-1974). In Familienbesitz.
Hans Döring, März 1935.
Von Richard Knaus (1889-1974).
In Familienbesitz.

Döring entstammte einem großbürgerlichen traditionell evangelischen Elternhaus. Nach einem wechselhaften inneren Prozess entschloss er sich, als Missionar in die Dritte Welt zu gehen. Zwecks Sprach- und theologische Studien besuchte er eine Bibelschule in England und kam dort mit der Britischen und Ausländischen Bibelgesellschaft in Verbindung. Diese entsandte ihn im Jahr 1900 in die chinesische Hafenstadt Hongkong, wo er in den nächsten 17 Jahren mit Einsatz von zahlreichen einheimischen Bibelboten (Kolporteuren) erfolgreich zunächst in der Stadt und im Hafen von Hongkong, dann auch in den Norden und Nordwesten von China eine ständig wachsende Verbreitung biblischer Schriften in verschiedenen chinesischen Übersetzungen organisierte.

1916 musste er, wie die meisten westlichen Ausländer, China verlassen. Die Bibelgesellschaft wies ihm neue Aufgaben im Deutschen Reich zu.

1923 entsandte man ihn nach Österreich, um die Möglichkeiten eines neuen Anfangs der 1918 geschlossen, für Österreich-Ungarn zuständig gewesenen, Zentrale der Bibelgesellschaft in Wien zu prüfen. Hans Döring plädierte für die Wiederaufnahme der Bibelgesellschaftsarbeit von Wien aus und konnte am 1. Juli 1924 die Arbeit der Britischen und Ausländischen Bibelgesellschaft wieder aufnehmen.

Innerhalb kurzer Zeit gelang es Hans Döring, ein Team von Bibelboten aufzubauen, das unter seiner Leitung jeweils in Wien und den Bundesländern biblische Schriften in evangelischen und katholischen Übersetzungen anbot. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage breiter Bevölkerungskreise und der Gegnerschaft weiter Teile des katholischen Klerus gegen das Lesen oder Kaufen von biblischen Texten in der Volkssprache konnte die Bibelverbreitung von wenigen Tausend Exemplaren im Jahr 1924 auf rd. 35 000 Exemplare von Evangelien, Neuen Testamenten und Bibeln im Jahr 1936 gesteigert werden.

Diese Pionierarbeit führte zu einer erfolgreichen, dauerhaften Bibelverbreitung in Österreich.

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