Geboren zwischen 1546 und 1551 in Berchtesgaden.
Gestorben vermutlich 1598 ebd.

Komponist, Organist und Schullehrer.

Hasenknopf bezeichnet sich selbst als „Salisburgensis“, was auf eine Herkunft aus Land oder Stadt Salzburg schließen lässt. Für Letzteres spricht, dass er seine Laufbahn 1556 als „Corporalis“ (Singknabe) am Salzburger Dom begann.

Ein Jahr nach dem Erscheinen seiner „Cantiones Sacrae“ bewarb sich Hasenknopf erfolglos um Anstellungen in Linz und Graz. Er muss sich in dieser Zeit der reformatorischen Bewegung zugewandt haben, denn seine 1588 erschienenen Cantiones Sacrae sind zwei Mitgliedern der einflussreichen evangelischen Bergherrenfamilie Weitmoser gewidmet, und 1589 bewarb er sich um eine Stelle an der evangelischen Linzer Landschaftsschule, die er jedoch nicht erhalten hat. 1597 ist er als Schulmeister und Organist im salzburgischen Goldegg bezeugt.

Hasenknopf dürfte in seinem Leben den beiden christlichen Konfessionen abwechselnd nahegestanden sein; so sind die 27 lateinischen Motetten seines einzigen gedruckten Werkes im katholischen wie im evangelischen Gottesdienst zu verwenden gewesen. Seine Kompositionen sind stark durch die Motettenkunst Orlando di Lassos beeinflusst.

(Werner Horn)

Möglicherweise starb Hasenknopf 1597 in Kirchhofen, Gemeinde Ehrenkirchen, Baden-Württemberg, denn eine Steintafel an der Westwand der dortigen Kirche Mariä Himmelfahrt berichtet vom Tod eines Organisten und Schulmeisters Sebastian Hasenknopf in jenem Jahr.

 

Weblinks (Auswahl):

 

Literatur (Auswahl):

  • Elke MICHEL-BLAGRAVE, Die Sacrae Cantiones von Sebastian Hasenknopf, Dipl.-Arb. (Univ. Salzburg 1997)
  • Gerhard WALTERSKIRCHEN, Die den Brüdern Weitmoser gewidmeten Sacrae Cantiones von Sebastian Hasenknopf im Kontext der Musik der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde – 149 (2009), 75 – 84. (Digitalisat https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_149_0075-0084.pdf – abgerufen am 9.4.2024)
  • Elke MICHEL-BLAGRAVE (Hg.), Sebastian Hasenknopf (um 1545-1597/98) Neun ausgewählte Motetten (München 1588). (Denkmäler der Musik in Salzburg – Sacrae Cantiones. Praktische Ausgaben) Strube Verlag 2018