(auch Siegfried Theiß)

Geboren am 12. November 1882 in Pressburg/Pozsony heute Bratislava;
gestorben am 24. Jänner 1963 in Wien.

Österreichischer Architekt.

Siegfried Theiß (1953)
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Architekturstudium an der Technischen Hochschule Wien und an der Akademie der bildenden Künste (Friedrich Ohmann). 1907 gründete er eine Atelier-Gemeinschaft mit Hans Jaksch, die bis 1961 recht erfolgreich tätig gewesen ist. Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule von 1918 bis 1947, mit einer kurzen Unterbrechung im Jahr 1945 wegen NS-Mitgliedschaft, und Honorarprofessor der Technischen Hochschule von 1951 bis 1955.

In der Atelier/Büro-Gemeinschaft Theiss & Jaksch galt Theiss, ein begabter Zeichner, eher als der künstlerische Teil, Jaksch oblagen mehr die Akquisition der Projekte und der praktische Teil der Durchführung

Vor dem 1. Weltkrieg sind Theiss & Jaksch durch Großaufträge für Amts- und Kirchenbauten (oft als Wettbewerbssieger) bekannt geworden. Unter anderem waren dies:
1908-1911 Evang. Kirche Wiener Neustadt, NÖ, Grabnerring
1910 Evang. Vereinshaus Wien 7, Kenyongasse 15
1912 Evang. Kirche Traiskirchen, NÖ, Karl Theuerstraße
1911 Evang. Vereinshaus Wien 7, Kenyongasse 15
1913 Evang. Hospiz, Hofgastein, Sbg., Kurgartenstaße
1912-1926 Evang. Kirche, Wien 2, Am Tabor 5
Nicht realisiert wurden unter anderem ihre Pläne für:
1912 Evang. Kirche, Graz, Stmk. (Wettbewerb, 3.Preis)
1912 Evang. Kirche Güns / Köszeg, H (Wettbewerb)
1913 Evang Kirche Buck a.d. Mur , Stmk. (Wettbewerb, 2.Preis)
1913 Evang. Kirche Mödling, NÖ
1914 Evang. Predigtstation Wien 15, Schweglerstraße
Und später, 1927, Evang. Kirche Wien 13

In der Zwischenkriegszeit planten sie vorwiegend Gemeindebauten in Wien und wandten sich Ende der 20er Jahre einer gemäßigten Moderne zu. Damals entstand als deren bedeutendstes Werk das Hochhaus Herrengasse in Wien (1931-33) und der Neubau der Wiener Reichsbrücke ab 1933, aber auch die Zwinglikirche Wien 15, Schweglerstraße 39 (1936-1937).

Während der Zeit des Nationalsozialismus waren sie dem Umbau arisierter Villen in diverse NS-Heime, insbesondere mit der Errichtung von Produktionsstätten und Verkaufslokalen der milchverarbeitenden Industrie befasst – ein Aufgabenbereich, den sie bereits seit Mitte der 30er Jahre betreuten. Nach 1945 kamen sie nach anfänglichen Schwierigkeiten in den Genuss der Baukonjunktur der Wiederaufbaujahre. Neben Wohnbauten und Schulen waren sie auch bei der Gestaltung zeitgemäßer Geschäftslokale prägend, insbesondere mit dem schlichten, aber einprägsamen Design der markanten Palmers-Filialen war ihnen ein nachhaltiger Erfolg beschieden.

 

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