Geboren am 21. April 1854 in Weidenau, heute Vidnava/CZ.
Gestorben am 12. Februar 1946 in Altenberg, Niederösterreich.

Orthopäde

Adolf Lorenz war der Sohn eines Sattlers. Er studierte Medizin in Wien, wandte sich zunächst der Chirurgie zu, wechselte aber wegen einer Allergie gegen das Desinfektionsmittel Karbolsäure zur Orthopädie und wurde zum Begründer der Wiener orthopädischen Schule. Durch seine „unblutige“ und „trockene Chirurgie gelang ihm die Heilung von angeborener Hüftverrenkung sowie von schwerem Klumpfuß. Ab 1889 leitete er die orthopädische Universitätsklinik in Wien, verfasste eine Reihe bedeutender medizinischer Werke und war auch in Nordamerika tätig, wo er eine eigene Klinik hatte und Vorlesungen an amerikanischen Hochschulen hielt.

Adolf Lorenz wurde vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er die Goethe-Medaille, sowie den Billrothpreis, ist mehrmals für den Medizinnobelpreis nominiert worden und war Ehrenbürger von New York.

Adolf Lorenz war seit 1884 mit Emma Lecher, Tochter des Schriftstellers und Journalisten Zacharias Konrad Lecher, verheiratet und Vater des Orthopäden und Schriftstellers Albert Lorenz (1885-1970) sowie des Verhaltensforschers und Nobelpreisträger Konrad Lorenz. 1910 ist er mit seinem Sohn Konrad aus der röm.-kath. Kirche ausgetreten und in die Evangelische Kirche H.B. eingetreten.

 

Adolf Lorenz – Die Wiener Orthopädische Schule
In: Monika Salzer/Peter Karner: Vom Christbaum zur Ringstraße. Evangelisches Wien. 2., verbesserte Auflage, Wien 2009, S. 103-105.

 

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