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Geboren am 24. August 1837 Rostock/D.
Gestorben am 10. Juni 1911 Rostock/D.

Schriftsteller, Theaterdirektor

Sohn des Professors an der Universität Rostock und liberalen Mecklenburger Politikers Christian Wilbrandt. Zunächst Studium der Rechtswissenschaft in Rostock, dann Geschichte und Philologie in Rostock, Berlin und München. Nach seiner Promotion zum Dr. phil. 1859 Tätigkeit in der Redaktion der Münchner Neuesten Nachrichten, dem Vorläufer der Süddeutschen Zeitung.

1871 übersiedelte er nach Wien, wo er 1873 die Schauspielerin Auguste Baudius heiratete.

Wilbrandt verfasste einige Lustspiele Tragödien, Romane, Gedichte und Novellen. und war auch als Übersetzer tätig. Mit „Fridolins heimliche Ehe“ veröffentlichte er 1875 wahrscheinlich den ersten „schwulen“ Roman der deutschen Literatur. 1875 erhielt er den Grillparzer-Preis, 1877 den Schiller-Preis und wurde 1884 durch Verleihung des Maximiliansordens in den persönlichen, nicht vererbbaren Adel erhoben.

Von 1881 bis 1887 war er Direktor des Burgtheaters. Seine Porträtbüste im Burgtheater, nördliche Feststiege, stammt von Caspar von Zumbusch. Er setzte Dingelsteds Vorhaben, den kompletten »Faust« an drei aufeinanderfolgenden Abenden zu spielen, den zweiten Teil mit 88 Schauspielern, um. Sein besonderes Verdienst war es, die Stücke Ferdinand Raimunds »burgtheaterfähig« zu machen. 1885 wurde der »Verschwender« uraufgeführt.

Adolf von Wilbrandt war evang. A.B.

Die Wilbrandtgasse im 18. und 19. Wiener Gemeindebezirk wurde 1919 nach ihm benannt.

 

Siehe auch:

  • Das Burgtheater – Direktoren
    In: Monika Salzer/Peter Karner: Vom Christbaum zur Ringstraße. Evangelisches Wien. 2., verbesserte Auflage, Wien 2009, S. 168.

 

Weblinks (Auswahl):