Geboren am 3. September 1905 in Wien.
Gestorben am 19. September 1983 in Wien.

Bundesbeamter, Politiker, Vizekanzler

Nach der Matura am Humanistischen Gymnasium Kundmanngasse studierte Bruno Pittermann an der Wiener Universität¸ Geschichte und Geographie, promovierte 1928 und legte nach kurzer Lehrtätigkeit an der Fachschule für Maschinenbau und Elektrotechnik im Wiener Arsenal die Lehramtsprüfung ab.

Bereits als 18jähriger hatte sich Pittermann den Sozialdemokraten angeschlossen und war während seiner Studienzeit Obmann der Sektion „Universität“ des Verbandes der Sozialistischen Studenten.

1929 wurde er Bildungsreferent in der Arbeiterkammer Kärnten in Klagenfurt. Auf Grund einer kurzen Inhaftierung im Zuge der Februarkämpfe 1934 verlor er seinen Posten. Bis 1938 lebte er von Gelegenheitsarbeiten, engagierte sich in der illegalen Bewegung der Revolutionären Sozialisten und absolvierte ein Jusstudium. Während des Krieges war er Angestellter einer Rechtsanwaltskanzlei und lebte mit seiner Gattin zeitweise im Untergrund.

1945 wurde Bruno Pittermann Kammeramtsdirektor (Erster Sekretär) der Wiener Arbeiterkammer und Abgeordneter zum Nationalrat, 1948 SPÖ-Sekretär und 1949 SPÖ-Klubobmann, fungierte von 1950 bis 1957 als stellvertretender SPÖ-Landesparteiobmann in Wien.

Foto Danilo Skofic. Aus Wikimedia Commons

Von 1957 bis 1967 war Bruno Pittermann Vorsitzender der SPÖ und von 1957 bis 1966 Vizekanzler.

1967 wurde er als SPÖ-Chef von Bruno Kreisky abgelöst, behielt aber das Amt des geschäftsführenden Klubobmanns im Nationalrat bis zum Erreichen der gemäß SPÖ-Statuten vorgesehenen Altersgrenze und schied 1971 aus der österreichischen Innenpolitik aus.

Von 1952 bis 1972 gehörte Bruno Pittermann dem Ausschuss für politische Angelegenheiten der Beratenden Versammlung des Europarates an und wurde 1957 deren Vizepräsident. Von 1964 bis 1976 war er Präsident der Sozialistischen Internationale. 1975 musste er sich wegen eines Schlaganfalls völlig aus der Politik zurückziehen und ist nach drei weiteren Schlaganfällen in seinen letzten Lebensjahren erblindete.

Er war evangelisch A.B. und seit 1930 mit Maria geb. Amster, Tochter eines Rechtsanwalts aus Lemberg, heiratete. Dr. Elisabeth Pittermann ist seine Tochter.

Bruno Pittermann war Träger zahlreicher Auszeichnungen und wurde in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof (Gr. 14C, Nr. 40) bestattet.

In Wien wurde 1991 der Bruno-Pittermann-Platz nach ihm benannt und die seit 1989 unter diesem Platz liegende U-Bahn-Station Längenfeldgasse erhielt den Platznamen als Untertitel.

 

 

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