Die Brüder August und Rudolf Gräffer waren angesehene Buchhändler im 18.Jahrhundert.

Samuel August GRÄFFER (geboren 1740 in Hochkirch i. d. Oberlausitz/Schlesien, gestorben 1816 in Wien), hatte in Wien studiert und erhielt 1799 die Buchhandlungsfreiheit.

Sein Sohn Franz GRÄFFER (geboren am 6. Jänner 1785 Wien, gestorben am 8. Oktober 1852 in Wien, bestattet am Allgemeinen Währinger Friedhof), ein bekannter Literat des Vormärz, machte eine eigene Antiquariatsbuchhandlung auf und verfasste eine ganze Reihe höchst eindrucksvoller Bücher über das »alte Wien«. Mit Johann Jakob Czikann gab er eine »Oesterreichische National-Encyklopädie, oder alphabetische Darlegung der wissenswürdigsten Eigenthümlichkeiten des österreichischen Kaiserthumes« heraus (Wien, 1835-1837, 6 Bände). Interessant ist, dass der lutherische Protestant Gräffer eine »Wiener katholische Zeitschrift für Geistliche und Laien jeden Standes« herausgeben wollte, was aber von der Zensur verboten wurde. Obwohl Gräffer ein Sonderling war, war er bei der Wiener Bevölkerung sehr beliebt. Er starb im Irrenhaus.

Rudolf GRÄFFER (geboren 1734 in Laußnitz/Preußisch-Schlesien, heute in Sachsen/D; gestorben 1.7.1817 Wien) eröffnete 1768 eine Buchhandlung in Wien. Sein Verdienst war die Einführung des Vellinpapiers in Wien. Er war hochgebildet, aber kein erfolgreicher Geschäftsmann. Verträge mit Aloys Blumauer und Bartholomäus Herder führten ihn in den Konkurs. Er war evangelisch A. B. und gehörte dem Presbyterium der Wiener Lutherischen Gemeinde an.

 

Siehe auch:

  • Der Verlagsbuchhandel
    Monika Salzer/Peter Karner: Vom Christbaum zur Ringstraße. Evangelisches Wien. 2., verbesserte Auflage, Wien 2009, S. 189 – 192

 

Weblinks (Auswahl):