Geboren am 18. April 1845 in Wien.
Gestorben am 20. Februar 1916 in Gries-Quirein (heute Stadt Bozen), Bezirk Bozen, Tirol

Unternehmer und Bankier sowie Kunstfotograf.

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Mit seinem Bruder Paul  wurde Philipp von Schoeller Universalerbe seines Onkels Alexander und seines Cousins Gustav. Aber er zog sich schon bald aus der Geschäftsleitung zurück. Aktiv beteiligte er sich am Umbau des österreichischen Bankenwesens. 1895 wurde er »lebenslängliches Mitglied« des Herrenhauses, nahm jedoch selten Anteil an den Debatten. Bereits 1891 hatte er sich der Fotografie zugewandt. Nach einer Ausbildung trat er 1893 dem Wiener Kameraklub bei und wurde zwei Jahre später dessen Präsident. Ebenso war er Mitglied der k. k. Photographischen Gesellschaft in Wien. Wegen seiner angegriffenen Gesundheit hielt er sich oft in Taormina, Palermo, Dalmatien und Nordafrika auf und fotografierte sehr viel. Sein Atelier gehörte zu den ersten, die sich erfolgreich mit Gummidruck und Dreifarbenfotografie befassten. Der » k.k. Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und Reproductionsverfahren in Wien« stiftete er 1900 ein Ausbildungsstipendium.

Philipp von Schoeller galt als bedeutender Kunstfotograf und Förderer der amateurfotografischen Bewegung, dazu als Gönner der Volksbildung überhaupt. Er war ebenso Presbyter (1889-1915) in der Wiener Reformierten Gemeinde und ermöglichte durch eine Spende von 100.000 Kronen die Gründung der Evangelischen Pfarrgemeinde H.B. Wien-West. Wie alle Schoellers beteiligte er sich maßgeblich am Aufbau der österreichischen Industrie.

Er war evangelisch H.B. und wurde im Familiengrab am Grinzinger Friedhof (ML Nr. 12) bestattet.

 

Aus: Monika Salzer/Peter Karner: Vom Christbaum zur Ringstraße. Evangelisches Wien. 2., verbesserte Auflage, Wien 2009, S. 133-134.

 

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