Geboren am 18.10.1838 in Wien
Gestorben am 14.2.1909 in Wien

Architekt

Sohn des Ludwig von Förster, Bruder des Heinrich von Förster und Großvater des Physikers Heinz von Foerster.

Nach dem Studium in Berlin, trat Emil von Förster 1860 in das Atelier seines Vaters ein und stellte nach dessen Tod 1863 dessen begonnene Bauten fertig. Nach einer Studienreise durch Italien gab er 1866 gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich die Allgemeine Bauzeitung, die sein Vatergegründet hatte, weiter heraus entfaltete er eine umfangreiche Tätigkeit für private Bauherren.

Charakteristisch für ihn sind monumentale und repräsentative Gestaltung, aber auch eine durchdachte Raumanordnung und vornehme Innenraumgestaltungen. Stilistisch bevorzugte er die Neorenaissance nach italienischem Vorbild, von der er nur selten abwich. Zu seinen bekanntesten Gebäuden zählen das Ringtheater, dessen Brand am 8.12.1881 386 Todesopfer forderte. Anlässlich der Beerdigung der Opfer fand in Wien die erste ökumenische Beerdigung statt.

Am 3. Februar 1895 wurde er vom Kaiser zum Vorstand des Departements für Hochbau im Ministerium des Inneren berufen. Zugleich trat er in das k.k. Hofbaukomitee ein und wurde Mitglied in der Stadterweiterungskommission. Er erwarb großen Einfluss auf die Bautätigkeit innerhalb der Monarchie um 1900, war aber trotz seiner arbeitsintensiven staatlichen Stellung auch weiterhin als selbstständiger Architekt tätig.

Sein Sohn, der Ingenieur Emil von Förster (1877–1944), war mit Lilith Ernestine Marie Lang (1891–1952) verheiratete), die eine Tochter einer der großen Vertreterinnen der Frauenbewegung Marie Lang gewesen ist. Deren Sohn Heinz von Foerster wurde einer der bekanntesten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Lilith Langs Bruder Erwin war mit einer der interessantesten Tänzerinnen und Frauen des 19. und 20. Jahrhunderts verheiratet, Grete Wiesenthal, deren Wohnung auch im Nationalsozialismus Schulz für Verfolgte und Regimegegner bot.

Literatur:

  • Monika Salzer/Peter Karner: Vom Christbaum zur Ringstraße. Evangelisches Wien. 2., verbesserte Auflage, Wien 2009, S. 67+203.

 

Weblinks (Auswahl):