Geboren am 5. Februar 1861 in Hruschau/CZ.
Gestorben am 10. November 1954 in Wien.

Anatom

Photo Fayer-Wien 1927.
Aus Bildarchiv Austria, ÖNB

Ferdinand Hochstetter stammte aus einer alten deutsch-schottisch-französischen Familie. Seine Mutter war Justine Elisabeth Bengough (*19.1.1837 Lille/F, +16.12.1913 Wien), sein Vater war der Apotheker und Industrielle Carl Christian Hochstetter (*11.3.1818 Brünn/CZ, +22.11.1880 Wien), der 1850 mit Josef von Miller zu Aichholz die Erste österreichische Sodafabrik in Hruschau bei Mährisch-Ostrau sowie eine Tonwarenfabrik gegründete und sich an mehreren Unternehmen (u. a. Floridsdorfer Lokomotivfabrik, Perlmoser Zementwerke) beteiligt hatte. Sein Großvater Christian Ferdinand Friedrich Hochstetter (1787-1860) war evangelisch-lutherischer Pfarrer in Esslingen und der Botaniker und Geologe Ferdinand Ritter von Hochstetter (1829-1884) war sein Onkel väterlicherseits. Verheiratet war er mit Anna Eleonora Kugy (*10.9.1862 Triest/I, +26.12.1948 Wien), der Schwester des berühmten Bergsteigers Julius Kugy (1858-1944), und hatte mit ihr zwei Töchter.

Ferdinand Hochstetter studierte Medizin an der Wiener Universität, wurde 1885 promoviert, habilitierte sich 1888 am I. Anatomischen Institut, wurde 1892 außerordentlicher Professor und folgte 1896 einem Ruf als ordentlicher Professor an die Universität Innsbruck. 1908 kehrte er als Vorstand des II. Anatomischen Instituts an die Universität Wien zurück. Im Studienjahr 1910/11 war er Dekan der medizinischen Fakultät. Nach seiner Emeritierung im Jahr 1932 widmete er sich in einem Labor der ehemaligen Medizinischen Militärakademie weiterhin seinen Forschungen.

Hochstetter hat sich vor allem mit vergleichender Anatomie und der Entwicklungsgeschichte der großen Gefäße, des Herzens und des Gehirns befasste. Er hat Generationen von Ärzten die Grundlagen ihres Wissens vermittelt und zur Weltgeltung der Wiener medizinischen Schule in hervorragender Weise beigetragen.

 

 

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