eigentlich Johann Heinrich Ferdinand Olivier, gen. der Jüngere

Geboren am 1. April 1785 in Dessau.
Gestorben am 11. Februar 1841 in München.

Maler und Grafiker

Ferdinand Johann Olivier war ein Sohn des Pädagogen Ludwig Heinrich Ferdinand Olivier, gen. der Ältere und erhielt, wie seine Brüder Friedrich Olivier und Heinrich Olivier ersten künstlerischen Unterricht in Dessau.

Von 1802 bis 1803 lernte er in Berlin Holzschnitttechniken und war von Sommer 1804 bis Sommer 1806 mit seinem Bruder Heinrich in Dresden, wo er seine Ausbildung als Maler fortsetzte und unter anderem Bekanntschaft mit Philipp Otto Runge sowie Caspar David Friedrich machte.

Zeichnung aus 1817 von Julius Schnorr von Carolsfeld
Aus Wikimedia Commons

Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Paris kam er 1811 nach Wien. Im darauffolgenden Jahr heiratete er Margret Heller, eine Witwe mit drei Kindern. Zur Familie gehörten damals auch noch sein Bruder Heinrich Olivier und Julius Schnorr von Carolsfeld.

Olivier erfuhr in Wien seine religiöse Erweckung, die eine Vertiefung seines Protestantismus zur Folge hatte. Sein Atelier wurde zum Mittelpunkt protestantischer Künstler in Wien, es kam aber auch zum freundschaftlichen Austausch mit den katholischen Nazarenern und dem Kreis um August Wilhelm Schlegel . Olivier teilte die Begeisterung der Nazarener für die Kunst des Mittelalters und der Renaissance im Norden und ihr Interesse an der Wiederbelebung der religiösen Malerei. 1816 wurde er in den Lukasbund aufgenommen, und obwohl er sich nie in Rom aufgehalten hatte, gilt er bis heute als einer der bedeutendsten Vertreter der Nazarener.

Nach dem Ende der Befreiungskriege verbrachte Olivier mehrere Sommermonate in Salzburg. 1815 reiste er mit Philipp Veit durch das Land und sie entdeckten im Geist der Romantik die dortigen Landschaften, vor allem aber den Raum von Aigen für die deutsche Landschaftsmalerei. Gemeinsam mit anderen Malern, unter ihnen seinem Bruder Friedrich Olivier sowie Carl Ludwig Frommel und Julius Schnorr von Carolsfeld, hat er die Stellung der Stadt Salzburg als Fremdenverkehrsstadt mitbegründet. Im Stadtteil Aigen erinnert die Olivierstraße an ihn.

1830 zog Olivier nach München, wurde Generalsekretär der Königlichen Akademie der Bildenden Künste und 1833 Professor für Kunstgeschichte.

 

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