Geboren um 1645 in Gols (damals Ungarn, heute Burgenland)
Gestorben ?, begaben am 11. April 1704 in Weimar.

Sänger, Dirigent, Komponist.

Strattner erhielt seinen ersten Musikunterricht von seinem Vetter Samuel Capricornus – vermutlich in Pressburg (heute Bratislava/Slowakei) – und kam mit vierzehn Jahren 1659 als Kapellknabe an die Stuttgarter Hofkapelle, wo er ab 1661 als Altist wirkte, Seine dort gewonnenen Erfahrungen haben es ihm dann ermöglicht, 1666 als Hofkapellmeister im badischen Durlach angestellt zu werden. Eine Kapellmeisterstellung hatte er dann seit 1682 an der Barfüßerkirche in Frankfurt/Main inne, nachdem er hier bereits 1675 als Komponist in Erscheinung getreten war. 1692 wurde er wegen Ehebruchs aus der Stadt verwiesen.

Seine letzte Wirkungsstätte wurde Weimar, wo er seit 1694 als Tenorsänger und ein Jahr später als Kapellmeister angestellt war.

Von Strattners Werken sind etwa zwanzig Kirchenkantaten handschriftlich erhalten, zahlreiche einstimmige Kirchenlieder in Gesangbüchern der Zeit sowie mehrstimmige Lieder mit Generalbass.

Durch seine Kantate Sehet doch, ihr Menschenkinder hat er zur Entwicklung der späteren Passionskantate beigetragen. Die Melodie EG 504 „Himmel, Erde, Luft und Meer“ stammt aus seiner Frankfurter Zeit (1691) und lässt den Geist des frühen Pietismus erkennen.

(Werner Horn)

 

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