Geboren 2. April 1913 in Wien.
Gestorben 28. März 2005 in Wörschach (Steiermark).

Juristin

Gerda Meissl war die Tochter eines Rechtsanwaltes und wuchs in Wien auf. Nach der Matura am Mädchen-Realgymnasium in 1080 Wien, Albertgasse 38, absolvierte sie den einjährigen Abiturentenkurs der Handelsakademie der Wiener Kaufmannschaft ehe sie sich dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien zuwandte, das sie 1937 mit der Promotion abschloss. Sie trat sodann ihre Gerichtspraxis an, wechselte jedoch nach wenigen Monaten in die Privatwirtschaft, zunächst zur Donau-Save-Adria Eisenbahn-Gesellschaft, ab 1940 zur Ersten Donau-Dampfschifffahrtsgesellschaft.

1942 kehrte sie wieder in den Gerichtsdienst zurück, wo sie infolge des zwischenzeitlich übernommenen reichsdeutschen Juristenausbildungssystems anfangs als Referendarin und später als Assessorin tätig war. 1951 erfolgte ihre Bestellung zur Richterin und mit 1. Juli 1959 wurde sie als erste Frau in Österreich zur Staatsanwältin ernannt.

Gerda Meissl war zeit ihres Lebens unverheiratet und hatte keine Kinder.

(Gabriele Schneider)

 

Literatur:

  • Gabriele Schneider, Frauen in der österreichischen Staatsanwaltschaft. Ein historischer Rückblick, in: Gerald Kohl/Ilse Reiter-Zatloukal (Hrsg.), „… das Interesse des Staates zu wahren“. Staatsanwaltschaften und andere Einrichtungen zur Vertretung öffentlicher Interessen, Wien 218, 303-318.

 

Weblinks (Auswahl):