Geboren am 8. Dezember 1751 in Heilbronn.
Gestorben am 5. November 1818 in Wien

Maler, Akademiedirektor

Selbstporträt
Aus Wikimedia Commons

Heinrich Friedrich Füger war der Sohn des pietistischen Pfarrers und nachmaligen ranghöchsten Heilbronner Geistlichen (Senior des Evangelischen Ministeriums zu Heilbronn) Joseph Gabriel Füger.

Seine Ausbildung zum Maler begann er 1764 an der Kunstakademie in Ludwigsburg und setzte sie, nach kurzem Jusstudium in Halle, ab 1769 in Leipzig, dann in Dresden fort.

1774 kam er nach Wien und wurde wegen seiner Miniatur-  und Porträtmalerei rasch in den höchsten Gesellschaftskreisen geschätzt sowie von einflussreichen Politikern gefördert.

Im Herbst 1776 schickte ihn Staatskanzler Wenzel Anton Reichsfürst von Kaunitz-Rietberg zur weiteren Ausbildung als Historienmaler mit staatlicher Pension nach Rom, wo Füger in enger Verbindung mit Anton Raphael Mengs und Jacques Louis David stand. 1781 bis 1783 arbeitete er für die königliche Familie in Neapel und beteiligte sich an der Freskenausstattung des Palasts von Caserta.

1783 berief ihn Fürst Kaunitz als Vizedirektor der Malerklasse an die Wiener Akademie der „vereinigten bildenden Künste“, die damals eine der führenden Kunstakademien Europas gewesen ist. 1795 übernahm er die Leitung der Akademie und sie erlebte eine beachtliche Blütezeit.

Füger beeindruckte inzwischen auch mit großformatigen Historiengemälden und wurde durch diese zu einem der bekanntesten und einflussreichsten deutschen Maler des Klassizismus, blieb aber der Tradition der europäischen Barockmaler treu. Seine Rolle in Gesellschaft und Kunst jener Zeit ist kaum zu überschätzen. Er ragte so stark heraus, dass man ihn den Kunstpapst von Wien nannte. Ein Künstler oder Architekt, der keine Arbeitserlaubnis mit Schutzzeugnis der Wiener Akademie besaß, hatte eine extrem schwierige berufliche Stellung.

1806 wurde Füger Direktor der kaiserlichen Gemäldegalerie sowie Schlosshauptmann im Schloss Belvedere. Als solcher ist er 1809 auch für die Bergung der durch die französische Besetzung Wiens gefährdeten Gemälde verantwortlich gewesen sowie für die nicht in allen Fällen erfolgreichen Bemühungen, die von den Franzosen beschlagnahmten Kunstwerke wieder zurückzuerhalten.

Füger war Ehrenmitglied der Münchner Akademie und der Kunstakademie Mailand sowie Ritter des Ordens der Württembergischen Krone.

1780 wurde er Mitglied der Freimaurerloge „Zum Palmbaum“ in Wien, 1786 der Sammelloge „Zur Wahrheit“.

1791 heiratete er Schauspielerin Anna Josefa Hortensia Müller (gestorben 1807), eine Tochter von Johann Heinrich Friedrich Müller, und blieb bis zu seinem Tod evangelisch A.B. Er wurde auf dem alten Matzleinsdorfer Friedhof (heute: Waldmüllerpark) bestattet.

Der Füger-Preis, der 1819 der von eine Gruppe von Künstlern gestiftet wurde, und die Goldene Füger-Medaille, eine Auszeichnung der Akademie der bildenden Künste Wien, sowie im Jahr 1876 die Fügergasse im 6. Wiener Gemeindebezirk wurden nach ihm benannt.

 

Weblinks (Auswahl):