Geboren am 8. Februar 1785 in Luckau/D..
Gestorben am 29. Dezember 1865 in Wien

Schauspieler, Regisseur, Bühnenschriftsteller, Übersetzer

(Bildarchiv Austria, ÖNB)

Wenn es nach seinem Vater gegangen wäre, hätten ihn Wien und das Hofburgtheater nie zu Gesicht bekommen, denn er sollte evangelischer Theologe werden. Berühmte Schauspieler wie August Iffland und andere, die er im Weimarer Hoftheater – damals unter der Leitung von Johann Wolfgang von Goethe – während seines Jusstudiums in Leipzig sah, beeindruckten ihn so sehr, dass er sich nach dem Tod seines Vaters für die Schauspielerlaufbahn entschied. Wien wartete auf ihn und er wurde einer der Besten. Direktor Joseph Schreyvogel nahm ihn nach einem erfolgreichen Gastspiel 1821 in den Verband des Hofburgtheaters auf. Schon bald danach fiel ihm eine historisch tragende Rolle zu: Bei der Beerdigung Ludwig van Beethovens 1827 sprach Anschütz, der mit Beethoven befreundet gewesen war, auf Wunsch von Franz Grillparzer seine Rede am Grab. Anschütz war über 40 Jahre bis 1864 am Hofburgtheater unter den drei Direktoren Joseph Schreyvogel, Johann Ludwig Deinhardstein und Heinrich Laube tätig. Trotz der Zensur des Vormärzes konnte Anschütz seine brillante Sprechtechnik in großen Rollen als Lear, Götz, Teil, Nathan, Rudolf von Habsburg, Miller und Wallenstein zeigen.

Er war evang. A.B. und wurde am Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf bestattet. Die Anschützgasse im 15. Wiener Gemeindebezirk wurde 1894 nach ihm benannt.

 

Siehe auch:

 

Weblinks (Auswahl):