Geboren am 28. September 1841 in Alt Lietzegöricke, Brandenburg.
Gestorben am 7. Juli 1905 in Wien.

Internist

Ölgemälde von Leopold Horovitz
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Für immer bleibt mit ihm der Spruch verbunden, dass nur ein guter Mensch auch ein guter Arzt sein könne. Sein Denkmal im Arkadenhof der Universität Wien zeigt die Idealgestalt eines griechischen Arztes, der einen Kranken stützt.

1882 war er nach dem plötzlichen Tod seiner Frau nach Wien gekommen und hatte in der Arbeit Trost und Betäubung gesucht. Als Erster erkannte er die Bedeutung des Blutdrucks für die einzelnen Krankheiten.

Nothnagel habilitierte sich 1866 in Königsberg (Kaliningrad, Russland) für Innere Medizin, wurde 1872 ordentlicher Professor in Freiburg im Breisgau, 1874 in Jena und 1882 in Wien. Er war Verfasser einer weit verbreiteten Arzneimittellehre. Sein Hauptarbeitsgebiet wurde die Neurologie. Darüber hinaus befasste er sich mit Darmkrankheiten und umriss als Erster das Krankheitsbild der Angina pectoris.

Er galt als großer, sehr intuitiver Arzt, blendender Rhetoriker und gütiger Mensch. Die Diagnose war für ihn eine ebenso künstlerische wie naturwissenschaftliche Leistung. Das Haus Nr. 13 in der Rathausstraße soll die größte Praxis Europas beherbergt haben – einmal rühmte er sich, im Laufe seines Lebens 300.000 Pulse in der Hand gehabt zu haben. Der Einheitstarif seiner 5-Gulden-Honorare war legendär.

Er war evang. A.B. und erhielt ein ehrenhalber gewidmetes Grab am Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf.

Sein Denkmal im Arkadenhof der Universität Wien stammt von Richard Kauffungen und wurde 1910 enthüllt.

1919 wurde im 10. Wiener Gemeindebezirk ein Platz nach ihm benannt. Der Nothnagelplatz befindet sich allerdings seit 1960 nicht mehr im Wiener Verkehrsflächenverzeichnis.

 

Siehe auch:

 

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