Geboren am 19. Juli 1842 in Friedrich-Augustengroden/D.
Gestorben am 20. Jänner 1915 in Wien.

Philologe, Anglist

Jakob Schipper von Ludwig Michalek
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Schipper hat zunächst kurze Zeit Medizin, dann evangelische Theologie an den Univ. Heidelberg und Berlin, schließlich neueren Philologie an der Univ. Bonn studiert. 1867 promovierte er zum Dr. phil. und legte die Lehramtsprüfung aus Deutsch, Englisch, Französisch und Latein ab.

Nach Aufenthalten in Paris und Italien sowie Mitarbeit an einem angelsächsischen Wörterbuch in Oxford (1869–1871), unterrichtete er als Professor der englischen Philologie an der Albertus-Universität im ostpreußischen Königsberg (Kaliningrad, Russland) und wurde 1876 nach Wien berufen. Er war der erste Professor für englische Philologie an der Wiener Universität, 1886/87 Dekan, 1901/02 Rektor und wurde 1913 emeritiert.

Schipper betrieb die grundlegende Erforschung und zusammenfassende Darstellung der englischen Metrik sowie Arbeiten über die alt- und mittelenglische Architektur. Außer seinem Hauptwerk, der »Englischen Metrik«, schrieb er Bücher über William Dunbar und James Shirley. Sein großer Plan, eine Gesamtdarstellung der englischen Literatur zu verfassen, konnte er nicht ausführen. Er gründete die »Wiener Beiträge zur englischen Literatur« und den Wiener Neuphilologenverein. Es war ihm ein wichtiges Anliegen, dass die neuen Sprachen ein Vorrecht vor den klassischen bekommen sollten.

Schipper war evangelisch A.B. und wurde am Döblinger Friedhof bestattet.

Sein Denkmal im Arkadenhof der Universität Wien stammt von Josef Müllner und wurde 1928 enthüllt. Die Schippergasse im 21. Wiener Gemeindebezirk wurde 1933 nach ihm benannt.

 

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