Geboren am 20. September 1835 in Wien.
Gestorben am 27. Februar 1907 in Wien.

Schauspieler

Aus Bildarchiv Austria, ÖNB

Er kam aus einfachen Verhältnissen und schlug sich nach seinem Debüt Anfang 1855 im Theater an der Wien in der Provinz (Troppau, Bielitz, Brünn) durch, bis der Schauspieler Heinrich Marr ihm 1858 eine Empfehlung an Heinrich Laube gab, der ihn zuerst auf drei Jahre, dann lebenslänglich als Mitglied des Hofburgtheaters engagierte. 1865 wurde ihm der Titel „Wirklicher Hofschauspieler“ verliehen.

»Lewinskys eigentliche Bedeutung liegt … in der Verbindung zwischen der Schauspielkunst und der Literatur, eine Verbindung, die in Weimar ihren Ursprung hat, durch Anschütz und Laube in Wien angebahnt war und in den letzten Dezennien in Lewinsky ihren hervorragendsten Ausdruck gefunden hat.« So preist Jakob Minor die eminent protestantische Künstlernatur.

Es wird erwähnt, dass Lewinsky kein schöner Mann war, aber trotzdem oder deshalb seine Rollen besonders ausfüllen konnte. Sein 200 Rollen umfassendes Repertoire enthielt alle ernsten Charakterrollen, er ist aber auch als Komiker und in Volksstücken erfolgreich gewesen. Daneben war er als Rezitator und Vorleser, ab 1868 auch als Lehrer am Konservatorium und ab 1870 als Regisseur tätig.

Lewinsky war evangelisch H.B. und seit 1875 in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Olga Precheisen verheiratet. Die Schauspielerin und Sängerin Elsa Lewinsky ist seine Tochter. Sein Exlibris hat ein biblisches Motto: »Explorate omnia, retinete bonum« (»Erforscht alles und behaltet das Gute«; 1.Thessalonicher 5,21).

Er erhielt ein Ehrengrab am Evangelischen Friedhof Simmering (Gruppe 1, Nr. 489).
Sein Gemälde (als Franz Moor, 1874) in der Ehrengalerie des Burgtheaters stammt von Gustav Gaul.
Die Lewinskygasse im 16. Wiener Gemeindebezirk wurde 1920 nach ihm benannt.

 

Das Burgtheater – Schauspielerinnen und Schauspieler
In: Monika Salzer/Peter Karner: Vom Christbaum zur Ringstraße. Evangelisches Wien. 2., verbesserte Auflage, Wien 2009, S. 173.

 

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