eigentlich Julius Veit Hans Schnorr von Carolsfeld

Geboren am 26. März 1794 in Leipzig.
Gestorben am 24. Mai 1872 in Dresden.

Maler

Julius Veit Hans Schnorr von Carolsfeld entstammt der Künstlerfamilie Schnorr von Carolsfeld. Er ist der jüngste Sohn des Malers und späteren Direktors der Leipziger Kunstakademie Veit Hanns Schnorr von Carolsfeld (1764–1841). Mit seinen Brüdern Eduard (1790–1819) und Ludwig Ferdinand (1788–1853) studierte er an der Wiener Kunstakademie und trat dem lockeren Kreis von Künstlern um den frühromantischen Maler Ferdinand Johann von Olivier bei, die der nazarenischen Kunst nahe standen. Im März 1817 wurde er in den Lukasbund aufgenommen.

Aus © Bildarchiv Austria, ÖNB

1818 bis 1827 hielt er sich vorwiegend in Rom auf, wo er sich den dort lebenden Nazarenern anschloss. 1827 wurde er von König Ludwig I. als Professor an die Münchner Kunstakademie berufen. 1846 trat er eine Professur an der Kunstakademie Dresden an und wurde Leiter der Dresdner Gemäldegalerie.

Julius Schnorr von Carolsfeld zählt zu den bekanntesten und vielseitigsten Nazarenern, der sowohl in der Wand- und Ölmalerei wie auch in der Graphik zu einer eigenständigen Formensprache fand, und er war der profilierteste Landschaftsmaler unter ihnen. Seine Landschaften sind bis ins Detail naturgetreu und nicht heroisch oder visionär wie bei anderen romantischen Malern, doch häufig durch die Verknüpfung mit einem religiösen Motiv geprägt, was typisch für die nazarenische Bildkunst ist. Im Gegensatz zu seinem Bruder Ludwig Ferdinand, der unter dem Einfluss der Romantik zur katholischen Kirche übergetreten war, ist er evangelisch geblieben, dennoch malte und zeichnete er innig-religiöse Jesus- und Mariendarstellungen. 1827 hat er Marie Heller, eine Stieftochter seines Freundes Ferdinand Johann von Oliviers, im Wiener Reformierten Bethaus (heute Reformierte Stadtkirche) geheiratet.

In seinen letzten Lebensjahren widmete er sich vor allem der „Bibel in Bildern“, die 1860 erstmals mit 240 Illustrationen erschien und zahlreiche Auflagen erlebte. Diese Bilder zur Bibel entwickelten eine erstaunliche Wirkung, die weit über nationale und Konfessionsgrenzen hinausreichte, und haben in Deutschland die Bibelfrömmigkeit von Generationen geprägt.

Die Schnorrgasse im 21. Wiener Gemeindebezirk wurde 1937 nach ihm und seinem Bruder Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld benannt.

 

 

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