Kain und Abel bringen ihre Erstlingsopfer dar.
Holzschnitt aus „Die Bibel in Bildern“, 1860.
Aus Wikimedia Commons

»De gustibus non est disputandum«, aber durch seine »Bilder zur Bibel« 1860 gewann er in Österreich lokalhistorische Bedeutung, denn durch die Aufnahme seiner Bilder in das österreichische Religionsbuch »Evangelischer Glaube« von Psensky & Fischer wurde das Gottesbild ganzer Generationen geprägt.

Julius Schnorr von Carolsfeld war einer der wichtigsten Vertreter der romantischen Malerei Deutschlands. In Rom schloss er sich den Nazarenern an. In Wien gehörte er zum Wiener Kreis der Romantiker um Friedrich Schlegel – hier wurde sein Interesse an der altdeutschen Malerei geweckt. Durch den Kontakt mit Friedrich Overbeck begeisterte er sich für das religiöse und patriotische Historienbild und wurde der bekannteste Maler der Nazarenischen Kunst.

Er unternahm viele Studienreisen, 1818-1827 arbeitete er in Rom mit Friedrich Overbeck zusammen. 1819 war er in Florenz, 1820 in Neapel, 1826 in Sizilien. 1822-1827 beteiligte er sich an dem nazarenischen Gemeinschaftsprojekt einer Freskenausstattung des Casino Massimo in Rom. Als Galeriechef und Professor machte er wie sein Bruder Ludwig Ferdinand eine große Karriere. Bilder und Zeichnungen von Schnorr findet man in vielen deutschen Großstädten sowie in Wien und Winterthur.

 

Aus: Monika Salzer/Peter Karner: Vom Christbaum zur Ringstraße. Evangelisches Wien. 2., verbesserte Auflage, Wien 2009, S. 130-131.