Geboren am 16. November 1806 in Brezno nad Hronom/Bries (Slowakei)
Gestorben am 14. August 1866 in Turčianské Teplice/Bad Stuben (Slowakei)

Theologe und Dichter

Lithographie von Josef Kriehuber.
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Kuzmány kämpfte für die Einheit der tschechischen und der slowakischen Sprache, seine frühen Werke schrieb er auf Tschechisch.

Er wurde als zehntes Kind einer evangelischen Pfarrersfamilie geboren und studierte Theologie an der Universität in Jena; besuchte darüber hinaus die Universitäten Berlin, Leipzig und Halle und hörte Vorlesungen von Hegel und Schleiermacher. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Lehrer am evangelischen Lyceum in Kežmarok/Käsmark, dann als Pfarrer von 1830 bis 1832 in Zvolen/Altsohl sowie von 1832 bis 1849 in Banská Bystrica/Neusohl, und übersetzte die Werke von Homer, Alexander Sergejewitsch Puschkin und Adam Mickiewicz. Als Schriftsteller wird er dem Klassizismus zugerechnet, setzte sich aber für die romantische Bewegung ein.

Er machte sich für ein neu gewonnenes slawisches Selbstbewusstsein stark und widersetzte sich der Magyarisierungspolitik, was ihn zum Vertrauensmann des Wiener Hofes machte. 1849 übersiedelte er nach Wien, denn In seiner damals zu Ungarn gehörenden Heimat wurde er des »Panslawismus« verdächtigt. Noch im selben Jahr erhielt er an der Evangelisch-Theologischen Fakultät Wien, einer eigenständigen Lehranstalt, die erst 1922 in den Verband der Universität aufgenommen wurde, die neu geschaffene Professur für Praktische Theologie. Nach Ján Kollárs Tod († 1852) wirkte er auch als Vertreter der Slowaken in Wien.

1860 erfolgte seine Wahl zum Superintendenten der Preßburger Superintendenz.

1861/62 war er Dekan der Evangelisch-Theologischen Fakultät sowie deren erster Ehrendoktor. 1998 erhielt er ein Denkmal im Arkadenhof der Universität Wien. Es stammt von der slowakischen Bildhauerin Ludmila Cvengrošová.

Kuzmány war evang. A.B. Sein Grabmal befindet sich am Nationalfriedhof Martin (slowakisch Národný cintorín v Martine)

 

Aus: Monika Salzer/Peter Karner: Vom Christbaum zur Ringstraße. Evangelisches Wien. 2., verbesserte Auflage, Wien 2009, S. 184-185.

 

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