Geboren am 23. Februar 1880 in Wien
Gestorben am 15. Mai 1924 in Wien

Volkskundler aus Leidenschaft.

Sein Vater Isidor Mautner baute einen der größten Textilkonzerne am europäischen Kontinent auf. Im Wiener Salon seiner Mutter Jenny geb. Neumann verkehrten viele bekannte Künstler ihrer Zeit, wie Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Richard Strauss, Gustav Mahler oder Bruno Walter und Pablo Casals.

Konrad arbeitete im Konzern seines Vaters, sein Interesse gehört aber dem Brauchtum, Liedern und Tänzen am Grundlsee, wo er von Kind an mit seinen Eltern und Geschwistern die Sommerfrische verbracht hatte. In Gößl fühlte er sich zu Hause und zugehörig, kam so oft wie möglich dorthin und erwarb schließlich eigene Häuser am Grundlsee.

Mit dem 1910 erschienenen „Steyerischen Rasplwerk“ schaffte er das wahrscheinlich bis heute schönste Buch „mit Vierzeilern, Liedern und Gasslreimen aus Goessl am Grundlsee“, das von ihm handgeschrieben und mit vielen Zeichnungen versehen ist.

Er sammelte Trachten aus dem Salzkammergut und als er starb umfasst seine Trachtenkammer stattliche 360 Stück.

Außerdem schrieb er Bücher und zahlreiche Artikel über die Volkskultur der Ausseer Region und versuchte sie so für die Nachwelt zu erhalten.

Mit Viktor von Geramb begann er die umfangreichen Vorarbeiten für das „Steirische Trachtenbuch“, das aber erst nach seinem frühen Tod erschien.

Obwohl Autodidakt sind seine Forschungen von großem Wert für die damalige Volkskunde.

Konrad Mautner war mit seiner Cousine Anna geb. Neumann verheiratet, das Ehepaar war jüdischer Abstammung und hatte vier Kinder. 1919 sind Konrad Mautner und seiner Gattin in die Evangelische Kirche eingetreten. In Zeit des Nationalsozialismus mussten Anna Mautner und ihre Kinder aus rassischen Gründen fliehen. Die Familie kehren nach dem Krieg nur teilweise nach Österreich zurück.

(Eva Kunze Pesendorfer)

 

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