Geboren am 15. November 1815 in Borby bei Eckernförde.
Gestorben am 23. September 1890 in Hadersdorf-Weidlingau bei Wien

Jurist, Nationalökonom

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Lorenz von Stein studierte in Kiel und Jena Philosophie und Rechtswissenschaft, promovierte 1840, habilitierte sich 1843 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und wurde dort zunächst Privatdozent, 1846 außerordentlicher Professor der Staatswissenschaften. Da er das Recht der Herzogtümer Schleswig und Holstein gegen die dänische Krone verfocht und an der Schrift der neun Kieler Professoren über diesen Gegenstand Anteil nahm, wurde er 1852 aus dem Staatsdienst entlassen. Er folgte 1855 einem Ruf als Professor der Staatswissenschaften an die Universität Wien, an der er bis zu seiner Pensionierung 1887 wirkte.

Stein analysierte den Klassenstaat seiner Zeit und stellte ihm den Sozialstaat gegenüber. Er prägte den Begriff des Klassenkampfes, lehnte jedoch ein revolutionäres Vorgehen ab. Ein Einfluss seiner Ideen auf Karl Marx ist wahrscheinlich, aber nicht belegt. Er besaß großes rhetorisches Geschick und war bei den Studenten äußerst beliebt. Privat gab er japanischen Studenten Unterricht im Verfassungs- und Verwaltungsrecht, wofür ihm in Japan große Verdienste um die Entstehung der Verfassung von 1889 zugebilligt werden.

Er war evangelisch A.B., auch Presbyter der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. und wurde am Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf (Gr.17/226) bestattet.

Sein Denkmal im Arkadenhof der Universität Wien stammt von dem Bildhauer Friedrich Steger und wurde 1891 aufgestellt.

In Wien-Penzing (14. Wiener Gemeindebezirk) ist die Lorenz-Stein-Straße nach ihm benannt und in Eckernförde der Lorenz-von-Stein-Ring.

 

Siehe auch:

 

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