Getauft am 16. Juni 1695 in Stockholm.
Gestorben am 23. März 1770 Wien-Wieden

Porträtmaler

Meytens wurde zunächst an der Malschule seines Vaters, des niederländischen Malers Peter Martin van Mytens (des Älteren) ausgebildet, ging 1714 nach England, wo er die Porträtgemälde Anthonis van Dycks studierte und die Technik der Emailmalerei erlernte, die er ab 1717 in Paris als Schüler des Emailmalers Charles Boit perfektionierte. Bald war er selbst ein hochgeschätzter Miniaturist, arbeitete für August den Starken, wurde vom Herzog von Orléans protegiert und schuf unter anderem vierzig Emailbildnisse für den russischen Zaren Peter den Großen.

Während eines mehrjährigen Studienaufenthaltes in Italien in den Jahren 1723 bis 1727 eignete er sich eingehende Kenntnisse der Ölmalerei an und erhielt wieder Aufträge vom Hochadel sowie von der römischen Kurie, selbst von Papst Benedikt XIII., obwohl er Protestant gewesen ist.

Selbstporträt, 1740er Jahre
Aus Wikimedia Commons

1731 ließ sich Meytens in Wien nieder und wurde 1732 zum kaiserlichen Kammermaler bestellt. Von da an betätigte er sich vorwiegend als Porträtmaler für Hof und Adel, schuf Bilder von großer Präzision und gefälliger Farbigkeit in maltechnischer Perfektion, die der offiziellen Funktion als Repräsentationsporträs inhaltlich voll gerecht wurden. Sein Stil war sehr geliebt und er hat ihn auch zahlreichen Schülern erfolgreich vermittelt. Ein großer Werkstattbetrieb ermöglichte ihm bald eine Massenproduktion an repräsentativen Einzel- und Gruppenporträts. Der Meister beschränkte sich dabei auf die Hauptpartien, während Draperien und Hintergründe von spezialisierten Mitarbeitern ausgeführt wurden.

Besondere Förderung erfuhr Meytens durch Maria Theresia. Sie erlaubte ihm sogar, vier Bauparzellen samt einem Haus auf der Wieden zu kaufen, obwohl der Erwerb von Grund nur Katholiken erlaubt war. 1743 erhielt er ein kaiserliches Patent zur Herstellung von Mineralfarben. 1759 wurde er zum Direktor der Akademie der bildenden Künste bestellte, an der er bis zu seinem Ableben eine leitende Funktion ausübte.

Martin van Meytens wurde im evangelischen Teil des Friedhofs vor dem Schottentor bestattet. Die Begräbniskosten übernahm die Kaiserin und beauftragte Franz Xaver Messerschmidt mit der künstlerischen Ausstattung des Grabdenkmals.

Die Meytensgasse im 13. Wiener Gemeindebezirk wurde 1898 nach Martin van Meytens benannt.

 

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