(eigentlich Friedrich Albert Moritz Schlick)

Geboren am 14. April 1882 in Berlin.
Gestorben am 22. Juni 1936 in Wien.

Physiker und Philosoph

Foto: Georg Fayer, März 1927; Quelle: ÖNB, Bildarchiv Austria.  Aus Wikimedia Commons

Schon als Schüler interessierten Moritz Schlick philosophische und ästhetische  Fragestellungen, doch er studierte nach der Matura Naturwissenschaften und Mathematik an den Universitäten Heidelberg, Lausanne und Berlin. 1904 wurde er bei Max Planck mit einer physikalischen Arbeit »Über die Reflexion des Lichts in einer inhomogenen Schicht« promoviert. 1907 heiratete er Guy Blanche Hardy und studierte ab dem Wintersemester 1907/08 in Zürich Psychologie. 1911 habilitierte sich Moritz Schlick mit der Schrift »Das Wesen der Wahrheit nach der modernen Logik« an der Universität Rostock, wo er bis 1921 als ao. Professor für Philosophíe forschte und lehrte. Aus dieser Zeit stammte seine freundschaftliche Beziehung zu Albert Einstein, mit dessen Relativitätstheorie er sich als einer der Ersten auf ihre philosophischen Konsequenzen hin auseinandersetzte. 1918 erschien Schlicks Hauptwerk, die »Allgemeine Erkenntnislehre«, in der er einen erkenntnistheoretischen Realismus verteidigt.

1921 folgte Moritz Schlick einem Ruf auf eine ordentliche Professur an der Universität Kiel und 1922 übernahm er den für Ernst Mach 1895 errichteten Lehrstuhl für Philosophie der induktiven Wissenschaften an der Wiener Universität. Hier begründete Schlick den Logischen Empirismus, auch Neopositivismus genannt, und veranstaltete zwecks Austausches intellektueller und wissenschaftlicher Ideen ab 1924 eine Diskussionsgruppe, die als »Der Wiener Kreis« bekannt wurde.

Seine Beiträge im Rahmen einer wissenschaftlichen Philosophie reichen von der Naturphilosophie und Erkenntnislehre bis zur Ethik und Ästhetik. Zudem engagierte sich Moritz Schlick für eine Hochschulreform in Österreich und war innerhalb der Volksbildung tätig. Einen Ruf an die Universität Bonn lehnte er 1929 ab, las jedoch als Gastprofessor 1929 in Stanford, 1931/32 in Berkeley und 1932 an der Univerität London.

1936 wurde Moritz Schlick im Gebäude der Wiener Universität, von Hans Nelböck, einem ehemaligen Studenten, erschossen.

Schlick war evangelisch A.B. Er erhielt ein Ehrengrab am Pötzleinsdorfer Friedhof (Gruppe B, Reihe 22, Nr. 187)
Am Wohnhaus in Wien 4, Prinz-Eugen- Straße 68, sowie am Sterbeort, Universität Wien, „Philosophenstiege“, wurden Gedenktafeln angebracht.

 

 

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