Durch Eingemeindung nach Wien im Jahr 1890 (mit Wirkung vom 1.1.1892) wurden die Vororte Rudolfsheim und Sechshaus zum 14. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim und Fünfhaus zum 15. Wiener Gemeindebezirk. 1938 sind der 14. und 15. Bezirk zusammengelegt und 1957 zu Rudolfsheim-Fünfhaus umbenannt worden. Die bekanntesten Bauwerke in diesem Bezirk sind der Westbahnhof, die Wiener Stadthalle und die Kirche Maria vom Siege, seit 2015 eine koptisch-orthodoxen Kirche.

In den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts hatte die Zahl der Reformierten im benachbarten 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring infolge der Eintrittswelle in die Evangelische Kirche (Los-von-Rom-Bewegung) und des Zuzugs aus Böhmen und Mähren stark zugenommen. Dies veranlasste den reformierten Superintendenten Friedrich Otto Schack, die Initiative zur Errichtung einer Predigtstation in diesem Bereich Wiens zu ergreifen.

Im Jahr 1901 ermöglichte eine Spende des Unternehmers Philipp Wilhelm von Schoeller in Höhe von 100.000 Kronen den Ankauf des Volkscafés in der Thaliastraße 41 und dessen Umbau zum Sitz einer Predigtstation mit Betsaal der Evangelischen Pfarrgemeinde H.B. Wien. Der feierliche Eröffnungsgottesdienst fanden am 15. September 1901 statt.

1924 wurde die Predigtstation in eine selbstständige Pfarrgemeinde, die Evangelische Pfarrgemeinde H.B. Wien-West, umgewandelt. Ihr Pfarrsprengel umfasst die Wiener Gemeindebezirke 13 bis 17 sowie mehrere Orte westlich von Wien.

Die Opferfreudigkeit der Gemeindeglieder sowie Spenden aus der Schweiz, aus Holland und Deutschland ermöglichten es, 1936 mit dem Bau einer Kirche nach den Plänen und unter der Leitung der Architekten Siegfried Theiss und Hans Jaksch auf dem bereits vor 1914 erworbenen Grundstück in der Schweglerstraße 39 zu beginnen.

Aus Wikimedia Commons; Fotograph Thomas Ledl

Die Grundsteinlegung erfolgte am 27. September 1936, die Einweihung am 20. Juni 1937.  Wegen der beachtlichen Unterstützung des Baus durch die Züricher Reformierte Kirche erhielt die neue Kirche den Namen „Zwinglikirche“.
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Nach Evangelischen benannte Plätze, Straßen und Gassen:

  • Anschützgasse
    Johann Immanuel Heinrich Anschütz (1785-1865), Hofschauspieler und Dichter. (Matzleinsdorfer Friedhof,  Gruft 70)
  • Loeschenkohlgasse 
    Johann Loeschenkohl (1754-1807), Kupferstecher, entwarf anlässlich des Toleranzediktes Josephs II. 1781 ökumenische Darstellungen der Toleranz für Christen, Juden und Türken.
  • Eduard-Sueß-Gasse
    Dr. Eduard Sueß (1831-1914) geboren in London. Geologe und Mineraloge, Univ.-Prof.; Erbauer der ersten Wiener Hochquellwasserleitung und Donauregulierung. Der Kaiserbrunnen auf dem Schwarzenbergplatz erinnert an die Eröffnung der Hochquellenwasserleitung im Jahre 1873; der Kaiser schenkte der Stadt den Brunnen. Sueß war Gemeinderat von 1882 bis 1886.
  • Zwingligasse 
    Ulrich Zwingli (1848-1531), Reformator der deutschen Schweiz, geboren in Wildhaus (Doggenburg), studierte 1498-1500 an der Wiener Artistenfakultät.

 

Literatur (Auswahl):

 

Weblinks (Auswahl):