Bruck an der Leitha (ungarisch Lajtabruck, slowakisch und tschechisch Most nad Litavou) ist eine österreichische Stadt an der Leitha im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich und Sitz der Bezirkshauptmannschaft des gleichnamigen Bezirkes.

Unter den Babenbergern sowie unter den Habsburgern war Bruck an der Leitha eine landesfürstliche Stadt und als Besitz des Landesfürsten immer wieder verpfändet, zuletzt ab 1546 an die katholische Familie Harrach auf Schloss Rohrau, die 1625 Schloss Prugg und Herrschaft als freies Eigen erwarb. Trotzdem spielte die Reformation in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle. Seinen Höhepunkt erreichte das evangelische Gemeindeleben in Bruck an der Leitha zwischen 1558 und 1585. In dieser Zeit soll die Bevölkerung, darunter auch Stadträte, bis zu zwei Drittel protestantisch gewesen sein.

In den 1580er Jahren begann Melchior Khlesl auch die Protestanten in Bruck an der Leitha unter Druck zu setzten, daraufhin sind viele nach Arbesthal, Enzersdorf a.d.Fischa und Trautmannsdorf zum evangelischen Gottesdienst „ausgelaufen“. Einige wurden ausgewiesen, unter ihnen der Bürgermeister und der Stadtschreiber. Die gegenreformatorischen Maßnahmen führten dazu, dass bereits um die Mitte des 17. Jahrhunderts keine Protestanten in Bruck an der Leitha lebten.

Erst nach dem Toleranzpatent  Josefs II.  1781 sammelte sich in Bruck wieder eine kleine Gruppe Protestanten, die zunächst von der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Wien  bzw. der Evangelischen Teilgemeinde Wien-Landstraße betreut wurden, später von der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Schwechat.

1947 konnte der Vikar und spätere Pfarrer Gerhard E. Wegendt als erster evangelischer Seelsorger seinen Dienst in Bruck an der Leitha antreten und 1948 erfolgte die Einweihung der Holzbarackenkirche. 1954 wurde das Vikariat in eine selbständige Pfarrgemeinde, die Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Bruck an der Leitha umgewandelt. Ihr Gemeindegebiet umfasst den gesamten politischen Bezirk und sie wurde 2012 in „Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Bruck a.d. Leitha – Hainburg a.d. Donau“ umbenannt.

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1963 begannen die Bauarbeiten für die Matthäuskirche. Die Kirche wurde nach Plänen des Architekten Rudolf Angelides, einem Schüler von Clemens Holzmeister, erbaut und am 18. Oktober 1964 feierlich eingeweiht.

 

 

 

Weblinks (Auswahl):

 

Literatur (Auswahl):

  • Evangelisches Österreich. Ein Gedenkstättenführer. Herausgegeben von Bischof Oskar Sakrausky. Wien 1981, S. 68