Geboren am 29. April 1927 in Wien;
gestorben am 19. August 2014 in Wien

Österreichischer Physiker.

Der Sohn des österreichischen Physikers Hans Thirring eignete sich schon in jungen Jahren profundes Wissen der theoretischen Physik an und durfte, obwohl er kriegsbedingt die Matura nicht abgelegt hatte, 1945 an der Universität Innsbruck sein Physikstudium beginnen.

Nach seiner Promotion an der Universität Wien im Jahr 1949 ging Walter Thirring ins Ausland, wo er unter anderem bei Erwin Schrödinger, Werner Heisenberg sowie Wolfgang Pauli arbeitete und auch Albert Einstein traf.
Von 1959 bis 1997 war Walter Thirring Professor für theoretische Physik an der Universität Wien. Zwischen 1968 und 1971 leitete er als Direktor die Abteilung für theoretische Physik am CERN, war von 1976 bis 1978 erster Präsident der International Association of Mathematical Physics (IAMP) und 1993 maßgeblich an der Gründung des Erwin-Schrödinger-Instituts für Mathematische Physik (ESI) in Wien beteiligt.

Er ist nicht nur Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewesen (ab 1966), sondern auch der National Academy of Sciences, Washington, der Pontificia Academia Scientiarum in Rom, der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. 1993 wurde ihm das Große Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verliehen.

Walter Thirring entwickelte das sogenannte „Thirring-Modell“, wies mit dem US-Physiker Elliot Lieb nach, dass Materie stabil ist, verfasste physikalische Lehrbücher wie auch populärwissenschaftliche Werke, pflegte aber auch Kontakte zu Vertretern verschiedener Glaubensgemeinschaften und war ein engagierter Partner im Gespräch zwischen Theologie und Naturwissenschaft. Daneben widmete er sich seiner Liebe zur Musik, spielte Orgel ebenso wie Klavier und komponierte.

 

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