Das in kalvinischem Sinne Idealbild eines Herrschers lebte bereits in der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts in der ungarischen Literatur und Csujak István Miskolczi zählt in seiner Abschiedspredigt für Bocskai präszise die Pflichten eines Herrshcers auf. Stellenweise wirkt die Aufzählung der Pflichten fast wie eine Paraphrase von Kalvins Institutio. „Das wahre und gottesgläubige Amt des Fürsten ist nicht nur die heute so verbreitete Gewohnheit, zu essen und zu trinken und seinen Bauch wie einen Sack zu füllen, sich zu bereichern und seine Leibeigenen mit ungesetzlichen Dingen und Steuerzahlungen brandschatzen zu lassen, ohne daran zu denken, was seine Untertanen essen und trinken und wie sie in Ruhe leben sollen, sondern seine Aufgabe ist es, in seinem Gebiet und auf seinem Gut Frieden und Gerechtigkeit walten zu lassen, die heilige Wissenschaft klar und unverfälscht zu verkünden und die allgemeine Gesellschaft mit guten Gesetzen und wahrer landesmännischer Liebe heilig und fromm zu beherrschen und anzuführen.“
Calvin