Die Widerstandsidee hat unterschiedliche Wurzeln: in der Antike, im Mittelalter, in der Aufklärung und auch in der Reformationszeit, und da ganz besonders im reformierten Flügel der Reformation bei Ulrich Zwingli, Heinrich Bullinger, Johannes Calvin, Theodor Beza und den sogenannten Monarchomachen, das sind jene französischen Juristen, Theologen und Politiker, die sich gegen die absolutistische Herrschaft des Königs wandten und sogar unter Umständen den Königsmord für legitim erachteten.

Zwingli beschränkte sich in seiner Kritik an damaligen Zuständigkeit auf kirchliche Missstände. Er kritisierte sehr schafft das Söldnerwesen, soziale Ungerechtigkeit und ungerechte Herrschaft. Konkret unterstützte er den Tiroler Bauernführer Michael Gaismair bei der Entwicklung seines revolutionären Programmes.

War die Kritik Zwinglis hauptsächlich sozialpolitisch motiviert, so entwickelte Calvin in Genf eine Theologie, aus der das Widerstandsrecht zumindest ableitbar ist.
Gleich mehrere Aspekte seiner Theologie legen den Schluss nahe, dass Calvin einen wesentlich positiveren Zugang zur Lehre vom Widerstand hatte als die meisten anderen Reformatoren seiner Zeit.

Thomas Hennefeld

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