Calvin will sein Herz der Ehre Gottes zum Opfer bringen. Dieser kurze Abschnitt könnte gedanklich dem Siegel des Reformators zugrunde liegen (Brief an Farel, am 24.10.1542).

Calvin
Calvin

Mein gleichsam mit Beschlag belegtes Herz gebe ich dem Herrn als Opfer in. Deshalb brauchst du aber nicht zu argwöhnen, das wären nur Worte. Die Unseren (das sind die Straßburger, in deren Gemeinde Calvin sich damals aufhielt) geloben nichts, was nicht aus dem Herzen kommt. Ich selbst bezeuge nichts anderes, als daß sie ohne Rücksichtnahme auf meine Person ausfindig machen, was am ehesten der Ehre Gottes und dem Nutzen der Kirche diene. Wenn auch nicht sehr geschickt, so bin ich doch um Ausreden nicht verlegen, mit Hilfe derer ich heimlich entschlüpfen könnte, so daß ich leicht bei den Menschen entschuldigt wäre, als stünde die Sache nicht durch mich so (schlecht).

Aber ich weiß wohl, da´ich mit Gott selbst umgehe, der Winkelzüge dieser Art erkennt. Deshalb habe ich meinen überwundenen und gebundenen Geist dem Gehorsam gegen Gott unterworfen. Und weil ich meinem Eigendenken nicht traue, übergebe ich mich der Führung von denjenigen, durch die hoffentlich der Herr selbst mit mir sprechen will (CR 11,100).

Calvin sieht sich als Verteidiger der Wahrheit Gottes zur Zeit und zur Unzeit

(Brief an die Königin Margarete von Navarra, am 28.4.1545)