Als ich in der Kirche Fuß zu fassen begann (seit Mitte der Sechzigerjahre des vorigen Jahrhunderts -Anm. d. Red.), war Prof. Grete Mecenseffy (1898-1985) maßgebend für die Frauenarbeit. Soweit ich mich erinnere, lud sie in unregelmäßigen Abständen die Wiener und Oberwarter Frauen zu gemeinsamen Treffen in Wien ein. Einmal berichtete sie auch von einem Besuch in Vorarlberger Gemeinden. Eine Struktur gab es aber nicht.
1968 wurde ich von ihr um Mitarbeit gebeten, als eine amerikanisch/holländische reformierte Frauengruppe zu einer Tagung nach Wien kommen wollte und sich offensichtlich an sie gewandt hatte. Die Tagung fand dann im Albert Schweitzer Haus statt. Für mich bedeutete das den Einstieg in die Frauenarbeit, denn zur gleichen Zeit war Hildegard Seidel als Leiterin der A.B. Frauenarbeit nach Wien gekommen und begann sogleich, eine Struktur aufzubrauen, die es bis dahin auch bei den A.B. Frauen nicht gegeben hatte. Ich war von Anfang an dabei, einfach als H.B. Frau, von niemandem gewählt oder entsandt.
Im April 1985 fand der erste Frauentag in Wien-Hadersdorf statt, in Fortsetzung – aber doch in anderer Form – der früheren Mecenseffy’schen Treffen.
Als sich Mecenseffy zurück zog, fragte sie mich, ob ich an ihrer Stelle die H.B. Frauenarbeit übernehmen wolle. Nach langen Überlegungen und Beratungen mit dem damaligen Landessuperintendenten Imre Gyenge sagte ich zu und habe dann begonnen, engere Kontakte zwischen den Frauen der einzelnen Gemeinden zu knüpfen. Inzwischen hatte sich auf der Ebene der gesamtösterreichischen Frauenarbeit der gesamtösterreichische Mitarbeiterinnenkreis der gebildet, in dem wir mit zwei Vertreterinnen eingebunden waren. Eine zeitlang waren das Martha Jacquemar und ich. Dann begannen unsere jährlichen Mitarbeiterinnentreffen, aus denen sich dann 1989 die offizielle Frauenarbeit H.B. (später Frauenforum H.B.) konstituierte.
Christine NÉMETH