Auf die „Spuren der Täufer, Hutterer und Habaner“
… begab sich die Museumsfahrt 2016 am 11. und 12. Juni: Erstes Ziel war das Museumsdorf Niedersulz im Weinviertel, besonders die in einem Kleinhäuslerhaus eingerichtete Täufer-Ausstellung. Danach besichtigten wir die Burgruine Falkenstein mit dem so genannten „Täufergwölb“; im Burghof erinnert eine nachgebaute Galeere an die Verfolgungen der Täufer in Österreich. Zuflucht fanden die Täufer in der Markgrafschaft Mähren, vor allem in Nikolsburg (h. Mikulov in Tschechien), unserem nächsten Reiseziel: Unter dem Schutz des mährischen Adels (in Nikolsburg war es die Familie Liechtenstein) errichteten die Täufer ab 1526 mehrere „Brüderhöfe“, ihr Anführer Balthasar Hubmaier wurde allerdings verhaftet und 1528 vor dem Stubentor in Wien verbrannt. Auch sein Nachfolger, Jakob Hutter, wurde 1536 in Innsbruck hingerichtet; 1622 erwirkte Kardinal Franz von Dietrichstein die Ausweisung der „Hutterer“ genannten Täufer aus Mähren. Den Tag beschloss ein gemütliches Beisammensein im Weinkeller des Hotels Eliška.
Am nächsten Morgen unternahmen wir einen Rundgang durch Mikulov, besuchten den Schlosspark, die Synagoge, die Grabstätte des Kardinals Dietrichstein sowie zwei Stationen des Lehrpfads „Auf den Spuren der Täufer“. Nach einem kurzen Aufenthalt in Valtice beim ehemals Liechtenstein’schen Schloss Feldsberg fuhren wir weiter in die Slowakei, zuerst nach Sobotište: Hier spazierten wir nach dem gemeinsamen Mittagessen durch den Ort mit zahlreichen Häusern der auch „Habaner“ genannten Täufer, die nach urchristlichem Vorbild in Gütergemeinschaft wohnten und von der Produktion hochwertiger Handwerksprodukte lebten. Den Abschluss unserer Museumsfahrt bildete der Besuch des mit internationaler Unterstützung renovierten Habanerhofs („Habánsky dom“) in Veľké Leváre. Nach einem Rundgang hielt Pfarrer Dr. Christoph Weist die Schlussandacht unserer Museumsfahrt.
Fotos: Heide Dienst, Annnemarie Mladek, Mechthild Podzeit-Lütjen und N.N.