(eigentl. Karl Friedrich Brunner von Wattenwyl)

Geboren am 13. Juni 1823 in Bern, Schweiz.
Gestorben am 24. August 1914 in Kirchdorf-Neukematen, Oberösterreich

Naturforscher, Physiker, Geologe und Entomologe

Carl Brunner entstammte einem Berner Ratsgeschlecht, sein Vater Karl Brunner war Professor der Chemie in Bern. Er selbst studierte Physik sowie Geologie in Genf und Berlin (Promotion 1846), habilitierte sich in Bern für Physik (1847), wurde im selben Jahr Dozent und war von 1850 bis1855 ao. Professor der Physik an die Universität Bern.

1850 heiratet er Emilie Elisa von Wattenwyl. Vermutlich von da an trug er den Doppelnamen Brunner-Wattenwyl, später Brunner von Wattenwyl. Dem Ehepaar wurden ein Sohn und drei Töchter geboren.

1852 führte Carl Brunner-Wattenwyl die elektrische Telegraphie in der Schweiz ein und war von 1855 bis 1857 Direktor der Eidgenössischen Telegraphenverwaltung. 1856 wurde er zur Reorganisierung des österreichischen Telegraphenwesens nach Wien berufen und 1857 mit der  Leitung der österreichischen Staatstelegraphen-Anstalt betraut. Auch in Griechenland und in der Türkei richtete er den Telegraphendienst ein und auf seine Anregung fand 1865 in Paris die erste internationale Telegrafenkonferenz statt.

Nachdem 1872 die selbständige Direktion des österreichischen Telegraphenwesens aufgelöst und das Telegraphenwesen mit der Postsektion verbunden worden war, bekleidet er die Stelle eines Ministerialrates im k.k. Handelsministerium.

Gemälde von Hans Temple, 1906.
Aus: Wikimedia Commons

Neben seiner amtlichen Tätigkeit bemühte sich Carl Brunner-Wattenwyl, durch Ausstellungen, Vorträge und Bücher die technischen Anwendungen der Elektrizität allgemein bekannt zu machen. Nach seiner Pensionierung beschäftigt er sich ausschließlich mit der Naturgeschichte der Insekten, und da vorwiegend mit Springschrecken und Gespenstschrecken. Seine Orthopteren-Sammlung wurde bald eine der bedeutendste der Welt und ging nach seinem Tod an das Wiener Naturhistorischen Museum.

Seine amtliche und wissenschaftliche Tätigkeit ist mehrfach gewürdigt worden. 1859 wurde er mit dem österreichischen Orden der eisernen Krone dritter Classe ausgezeichnet; ausländische Ordensverleihungen folgten. 1880 ist er in den Ritterstand erhoben worden. 1884 wurde er zum Mitglied der naturwissenschaftlich-medizinischen Gelehrtengesellschaft Leopoldina gewählt, des Weiteren war er Präsidenten des Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse und der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft sowie Vizepräsident des wissenschaftlichen Clubs und der k.k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien.

Carl Brunner-Wattenwyl engagierte sich aber auch in der Evangelische Kirche H.B. in Österreich und war unter anderem 30 Jahre lang Kurator der Evangelischen Pfarrgemeinde H.B. in Wien.

 

 

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