Geboren 1950 in Wels/OÖ,

Theologin, Pfarrerin, Oberkirchenrätin

Hannelore Reiner wuchs in Attersee (OÖ) auf, ihre Eltern Johann Schacherleitner und Johanna geb. Mielacher waren Küster der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Attersee.

Nach der Pflichtschule und einer kaufmännischen Lehre (Buch- und Papierhandel) in Vöcklabruck besuchte sie von 1968 bis 1970 die Evangelische Missionsschule in Salzburg und war danach als Gemeindepädagogin, Religionslehrerin und Lektorin in der Evangelischen Pfarrgemeinde St. Veit an der Glan tätig. 1975 legte sie die Externistenmatura ab und studierte Theologie in Wien sowie in Tübingen. 1980 beendete sie ihr Studium mit dem Examen pro candidatura. Seit 1978 ist sie mit Dr. Franz Reiner verheiratet; dem Ehepaar wurden zwei Kinder geboren.

1983 begann Hannelore Reiner das Lehrvikariat in der Evangelischen Pfarrgemeinde Enns und betreute im zweiten Vikariatsjahr die vakante Pfarrstelle in der Krankenhausseelsorge Linz. Im Juni 1985 legte sie das Examen pro ministerio (Amtsprüfung) ab und wurde am 7. Juli 1985 durch Superintendent Mag. Herwig Karzel in Linz zum geistlichen Amt ordiniert.

Während ihrer Vikariatszeit verfasste Hannelore Reiner eine Dissertation mit dem Titel „Das Amt der Gemeindeschwester am Beispiel der Diözese Oberösterreich. Entstehung, Funktion und Wandel eines Frauenberufes in der Kirche“ und wurde im Jänner 1986 zur Doktorin der Theologie promoviert. Ferner absolvierte sie eine Zusatzausbildung im Bereich der Krankenhausseelsorge und den Lehrgang für Telefonseelsorge in Linz.

Nach weiterer Tätigkeit in der Krankenhausseelsorge übernahm Hannelore Reiner 1990 die Pfarrstelle in Timelkam und wurde zur Seniorin gewählt.

1999 wählte die Synode A.B. Hannelore Reiner bereits im ersten Wahlgang zur geistlichen Oberkirchenrätin mit dem Schwerpunkt Personalreferat. Mit ihrem Amtsantritt am 1. September 2000 gehörte erstmals eine Frau der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich an.

Ihrer Tätigkeit als Personalreferentin widmete sich Hannelore Reiner in professioneller und sehr persönlicher Weise. Sie hat sich aber auch in anderen Bereichen engagiert, wie z.B. für die Frauenarbeit, die Ökumene und in der Kommission für Gottesdienst und Kirchenmusik. Weiters war sie ab 2009 Mitglied der Liturgischen Konferenz der EKD, nahm an den Konferenzen der AusbildungsreferentInnen und PersonalreferentInnen der EKD-Gliedkirchen teil, unterstützte die Nachbarkirchen in Personalfragen und gehörte über viele Jahre dem Zentralausschuss der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) an, wo sie auch in die Koordinierungsgruppe gewählt worden ist.

Eine Ehrung der Republik Österreich mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen hat sie im Vorfeld abgelehnt.

Nach der Pensionierung am 1.September 2015 war Hannelore Reiner für ein Jahr als Pfarrerin in Schwanenstadt tätig, und äußert sich weiterhin in Diskussionen, Vorträgen und Publikationen in verschiedenen Medien zu aktuellen Themen.

 

Werke (Auswahl):

  • Das Amt der Gemeindeschwester am Beispiel der Diözese Oberösterreich – Wien : Evang. Presseverb. in Österreich, 1992
  • Wächterinnen und Wächter, die zu Gott und Menschen reden: Predigt zu Jesaja 62,6-7.10-12. In: Lutherische Kirche in der Welt, 64 (2017), Seite 11-14. Martin-Luther-Verlag 2017
  • s.a. Index Theologicus    https://ixtheo.de/Authority/794265049

 

Siehe auch:

 

Weblinks (Auswahl):

 

Quellen und Literatur (Auswahl):

Amtsblatt für die Evangelische Kirche in Österreich, Jg. 2015, 9. Stück, S. 149 (https://www.kirchenrecht.at/kabl/39368.pdf   Blatt 13+14)