Geboren am 5. Juli 1865 in Gainfarn, Niederösterreich.
Gestorben am 20. Juli 1933 in Berlin

Schauspielerin, Regisseurin und Schriftstellerin

Quelle: Berliner Leben, 1.Jg, Heft 3, 1898.
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Olga Wohlbrück war die Tochter des Schriftstellers Gotthard Hübner und der Berta Charlotte geborene Wohlbrück, einer Tochter von Ida Schuselka-Brüning. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter wurde sie von ihrer Tante Ida Olga, Gattin des Zuckerfabrikanten Max Wohlbrück, adoptiert. Ihre Kindheit und frühe Jugend verbrachte sie vorwiegend in Russland und begann bereits als junges Mädchen mit dem Verfassen von Kurzerzählungen in deutscher, französischer und russischer Sprache.

Von ihrer Großmutter Ida Schuselka-Brüning erhielt sie in Paris Schauspielunterricht und bekam 1886 ihr erstes Engagement am Théâtre National de l’Odéon. 1887 heiratete sie den Schriftsteller Maximilian Bern, mit dem sie 1888 nach Berlin übersiedelte. Seit 1897 geschieden, war sie von 1900 bis 1903 mit dem Schriftsteller Leo Feld und schließlich ab 1904 mit dem Komponisten Waldemar Wendland verheiratet.

In Berlin entwickelt Olga Wohlbrück ihr schriftstellerisches Talent, gastiert aber weiterhin als Schauspielerin an der Freien Volksbühne und am Königlichen Schauspielhaus sowie dem Residenztheater. Es folgen Engagements u.a. in Wien, St. Petersburg, Frankfurt/Main, Leipzig, Dresden, Breslau, Danzig und Amsterdam.

Gegen 1910 gründete Olga Wohlbrück das private Figaro-Theater. 1913 schrieb sie das Drehbuch und führt Regie in dem Film „Ein Mädchen zu verschenken“. Es ist der erste nachweisbare deutsche Film, bei dem eine Frau Regie geführt hat. Es sollte allerdings ihre einzige Film-Regie-Erfahrung bleiben. Danach war Olga Wohlbrück nur noch schriftstellerisch tätig, schrieb weiterhin Drehbücher für die Produktionsfirmen Messter-Film, die Vera-Filmwerke, die Eiko-Film sowie Phoebus-Film und veröffentlichte Novellen, Theaterstücke und Romane, von denen einige auch verfilmt wurden.

Sie war evangelisch A.B. und wurde auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof Stahnsdorf beigesetzt.

 

Weblinks (Auswahl):

 

Literatur (Auswahl):

  • Kurt Loup: Die Wohlbrücks. Eine deutsche Theaterfamilie, Claassen, Düsseldorf 1975