Geboren am 12. August 1887 in Wien.
Gestorben am 4. Jänner 1961 in Wien.

Physiker, Wissenschaftstheoretiker und Nobelpreisträger

Aus © Bildarchiv Austria, ÖNB

Als ein »Schrödinger« wurde in Österreich, als es noch den »Schilling« gab, der 1000-Schilling-Schein bezeichnet, den Schrödingers Bildnis zierte. So kann man sagen, dass er große Popularität erlangte, obwohl viele gar nicht wussten, was er geleistet hatte.

Sein Vater Rudolf Schrödinger war Wachstuchfabrikant und Botaniker. Seine Mutter Georgine Emilia Brenda war die Tochter von Alexander Bauer, des Professors für Allgemeine Chemie an der k. k. Technischen Hochschule in Wien. Schrödinger ging 1898 auf das Akademische Gymnasium. Danach studierte er von 1906 bis 1910 in Wien Mathematik und Physik und habilitierte sich 1914 in Wien für Theoretische Physik. 1920 ging er nach Jena, kurz darauf an die TH Stuttgart und 1921 als Ordinarius nach Breslau, wo er aber nur ein Semester blieb. Von 1921/22 bis 1927 war er ordentlicher Professor in Zürich, dann in Berlin als Nachfolger von Max Planck. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 entschloss er sich, nachdem er bereits zuvor in bemerkenswerter Deutlichkeit seine Ablehnung des Nationalsozialismus klar gemacht hatte, Deutschland zu verlassen und eine Stelle am Magdalen College in Oxford anzunehmen. Von 1936 bis 1938 lehrte er an der Karl-Franzens-Universität in Graz und wurde nach dem »Anschluss« ohne Pensionsanspruch fristlos entlassen. Nun ging er nach Gent, danach nach Dublin. Als 69-Jähriger kehrte er schließlich 1956 an die Universität Wien zurück und lehrte bis zu seinem Tod am Institut für Theoretische Physik der Universität Wien.

Weltberühmt wurde er durch die Aufstellung der nach ihm benannten Differenzialgleichung, mit der er zeigen konnte, dass die Lösungen der Wellenmechanik mit jenen der Quantenmechanik übereinstimmen. Hans A Thirring sagte, dass die Schrödinger-Gleichung für die Theorie der Naturvorgänge im atomaren Bereich eine ähnliche Rolle spiele wie die Dampfmaschine für die Entwicklung des Maschinenzeitalters. 1933 wurde ihm dafür gemeinsam mit Paul Dirac der Nobelpreis für Physik verliehen. Am Sockel seines Denkmals und an seinem Grabkreuz befindet sich als Inschrift die nach ihm benannte Wellengleichung.

Er war evangelisch A.B., ist aber aus der Evangelischen Kirche ausgetreten, weil er in seiner »Weitsicht« nicht mehr die christliche Erlösungslehre brauchte.

Seinem Wunsch entsprechend wurde er in Alpbach in Tirol beerdigt.

Sein Denkmal im Arkadenhof der Universität Wien stammt von Ferdinand Welz und wurde 1984 enthüllt.

Der Schrödingerhof im 10. Wiener Gemeindebezirk wurde 1961 und der Schrödingerplatz im 22. Wiener Gemeindebezirk wurden 1973 nach ihm benannt. Ab 1983 zierte sein Bild die 1000-Schilling-Banknote.

 

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