Geboren am 23. Jänner 1897 in Wien.
Gestorben am 18. Jänner 2000 in Wien.

Architektin, Widerstandskämpferin

Foto von Ulrich Schnarr, 1992.
Aus Bildarchiv Austria, ÖNB

Margarete Schütte-Lihotzky war die erste Frau, die in Österreich ein Architekturstudium abschloss. Sie ist vor allem für den Entwurf der sogenannten »Frankfurter Küche« bekannt, doch ihr Werk war viel umfassender. Sie beschäftigte sich generell mit dem sozialen Wohnungsbau sowie der entsprechenden Infrastruktur; ihre Projekte zeichnen sich durch eine unprätentiöse Schlichtheit und strikte Funktionalität aus.

Nach dem Studium arbeitete sie unter anderem mit Adolf Loos im Baubüro des „Österreichischen Verbandes für Siedlungs- und Kleingartenwesen“, ging 1926 nach Deutschland, lebte und arbeitete ab 1930 mit ihrem Mann in der Sowjetunion, später in Istanbul, und schloss sich einer kommunistischen Widerstandsgruppe an. Nach ihrer Inhaftierung als Widerstandskämpferin (1941–1945) war sie 1945–1947 Mitarbeiterin des Stadtbauamtes von Sofia, anschließend freiberufliche Architektin in Wien. Wegen ihrer Mitgliedschaft bei der Kommunistischen Partei diskreditiert, erhielt sie jedoch kaum Aufträge. Sie arbeitete an einigen Ausstellung mit und war intensiv publizistisch tätig, engagierte sich aber auch als Friedensaktivistin und Frauenrechtlerin. Erst im hohen Alter fand sie Anerkennung für ihre pionierhafte Arbeit als Architektin.

Margarete Schütte-Lihotzky war evangelisch A.B.

Sie erhielt ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof (Gr. 33G, Nr. 28 )
Die Wohnhausanlage Donaufelder Straße 99, Carminweg 8 im 21. Wiener Gemeindebezirk trägt seit 2001 den Namen Margarete-Schütte-Lihotzky-Hof.
Im selben Jahr wurde der Schütte-Lihotzky-Park im 5. Wiener Gemeindebezirk nach ihr benannt und 2013 der Schütte-Lihotzky-Weg im 11. Wiener Gemeindebezirk.
Ein Hörsaal der Technische Universität Wien sowie ein Stipendium sind ebenfalls nach ihr benannt.
Radstadt erhielt 1997 einen Margarete-Schütte-Lihotzky-Platz. In Frankfurt gibt es eine Margarete-Schütte-Lihotzky-Anlage und in München eine Margarete-Schütte-Lihotzky-Straße.

 

 

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