(eigentlich Max Alexander Stephan Julius Winter)

Geboren am 9. Jänner 1870 in Tárnok, Österreich-Ungarn.
Gestorben am 11. Juli 1937 in Los Angeles, Kalifornien, Vereinigte Staaten.

Reporter, Journalist, Schriftsteller und Politiker

Max Winter war der Sohn des Oberoffizial bei den k.k. Staatsbahnen Julius Winter, der mit seiner Familie 1873 nach Wien übersiedelte. Nach Volksschule und Staatsgymnasium in Wien-Landstraße absolvierte Max Winter eine Kaufmannslehre und studierte danach an der Wiener Universität  Nationalökonomie, Geschichte und Philosophie, beendete diese Studien aber nicht.

Ab 1890 war Max Winter journalistisch tätig, arbeitete auch für das »Neue Wiener Journal« und wurde 1895 von Victor Adler zur »Arbeiter-Zeitung« geholt, wo er zuerst als Gerichtsreporter tätig gewesen ist und war von 1914 bis 1918 Chefredakteur der »AZ. am Abend«. In seinen rund 1500 Reportagen beschäftigte er sich hauptsächlich mit sozialpolitischen Tagesfragen. Dafür betrieb er akribische Quellenrecherche, aber auch unkonventionelle Recherchen am Ort des Geschehens, einige Male in Verkleidungen und mit Identitätswechseln.

Max Winter engagierte sich sowohl sozial als auch politisch, wurde Mitglied der damaligen  Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs (SDAP) und war für sie von 1911 bis 1918 Abgeordneter zum Reichsrat, von 1919 bis 1923 gewählter Wiener Gemeinderat. 1919/20 auch Mitglied des Stadtrat Reumann sowie einer der drei Vizebürgermeistern der Stadt Wien, schließlich von 1925 bis 1933 ein vom Wiener Landtag gewähltes Mitglied des Bundesrates. Besondere Verdienste erwarb er sich um die Wiener Jugendfürsorge, unter anderem förderte und unterstützte er die Kinderfreunden.

Seit 2. August 1919 war er mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Josefine Lipa geb. Rieger verheiratet, die ihren Sohn Ferdinand mit in die Ehe brachte.

Im Februar 1934 gelang es Max Winter trotz der Februarkämpfen und dem Verbot der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Wien zu verlassen. Er war eingeladen worden, in den USA Vorträge über die politische Situation in Österreich zu halten und begab sich über Zürich, Paris und London nach New York. Am 17. Dezember 1934 wurde ihm von der austrofaschistischen Regierung wegen „österreichfeindlichen Verhaltens im Ausland“ die österreichische Staatsbürgerschaft entzogen. Die letzten Lebensjahre verbrachte Max Winter in Hollywood, wo er sich wenig erfolgreich als Drehbuchautor und Journalist versuchte und verarmt starb. Sein Leichnam wurde eingeäschert, die Urne nach Wien überführt und am 17.September 1937 auf dem Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf bestattet..

Im Jahr 1949 wurde im 2. Wiener Gemeindebezirk der Sterneckplatz zum Max-Winter-Platz umbenannt. Auf diesem Platz befinden sich eine Schule und der im selben Jahr errichtete Max-Winter-Park mit einem Gedenkstein für Max Winters aus dem Jahr 1954.
Die Wiener soziale Einrichtung Haus Max Winter wurde 2010 nach ihm benannt.

 

 

Weblinks (Auswahl):

 

Literatur (Auswahl):

Ernst Seibert, Evangelische Kinder- und Jugendliteratur in Österreich vom Vormärz bis zur Zwischenkriegszeit. In: Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismus in Österreich 132/133 (2016/2017). Herausgegeben von Vorstand der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich. S 166f – https://books.google.at/books?id=1jAjEAAAQBAJ&pg=PA167&lpg=PA167&dq=Wiener+Groschenb%C3%BCchel&source=bl&ots=wK1YYb2t6U&sig=ACfU3U2NbwH2Qv5sYOivog43C7By_JCY-w&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjFs9PSvbD6AhWIposKHc7KDWE4FBDoAXoECBEQAw#v=onepage&q=Wiener%20Groschenb%C3%BCchel&f=false