Geboren am 18. Februar 1526 in Arras, Frankreich (damals Flandern)
Gestorben am 4. April 1609 Leiden, Niederlande

Flämisch-niederländischer Gelehrter, Arzt und berühmtester Botaniker seiner Zeit.

Charles de l’Écluse. 1585,
Jacob de Monte zugeschrieben.
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Clusius studierte u. a. Jus und Philosophie in Gent und Löwen (r.k.). 1549 studierte er Philosophie in Wittenberg bei Philipp Melanchthon, in Marburg, in Montpellier – hier begeisterte ihn Guillaume Rondelet für die Botanik – und schließlich in Paris. Dazu besuchte er noch Lyon, Straßburg, Frankfurt am Main, Antwerpen und London. Als Hofbotaniker Maximilians II. hatte er 1573-1576 wissenschaftlich und beruflich einen Höhepunkt erreicht. 1576 entließ Rudolf II., der Sohn Maximilians II., alle kaiserlichen Angestellten mit evangelischem Bekenntnis. Clusius fand Zuflucht bei Balthasar Batthyány, dem Burgherrn von Güssing. Batthyány war ein begeisterter Hobbybotaniker, ließ sich im Austausch gegen prominente türkische Kriegsgefangene Samen, Wurzeln und Zwiebeln exotischer Pflanzen aus der Türkei schicken. Clusius‘ Berufung an die Universität Jena scheiterte. 1587 übersiedelt er nach Frankfurt am Main, und wird schließlich 1593 als Professor für Botanik an die Universität Leiden berufen. Hier richtet er den »horcus academicus« ein. Er war zwar bald nicht mehr imstande, Vorlesungen zu halten, aber er verfasste hier einen Großteil seiner Schriften. Viele seiner Werke blieben an die 100 Jahre maßgebend.

In Wien erinnert an ihn die Clusiusgasse im 9. Bezirk.

 

 

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