Geboren am 4. Juli 1872 in Wien.
Gestorben am 5. August 1958 in Wien.

Theologe, Superintendent

Sein Vater war der Versicherungsdirektor und Presbyter Heinrich Zwernemann, der aus einer hessischen Hugenottenfamilie stammte, die Mutter eine Wienerin.

Zwernemann studierte evangelische Theologie an der Universität Wien und an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Als Student war er in der Sonntagsschularbeit sowie im CVJM tätig und wurde vom lutherischen Pfarrer Antonius zur Mitarbeit in den Predigtstationen Floridsdorf, Korneuburg und Stockerau herangezogen.

Von 1897 bis 1900 war Zwernemann Pfarrer in Banja Luka (Bosnien) und hat für dortige evangelische Gemeinde viel bei der Landesregierung in Sarajevo erreicht.

Im September 1900 wurde er als Seelsorger der Predigtstation in Ottakring installiert und war ab 1901 (Zll. 3286/1901, 2957/1902) Personalvikar des Pfarrers und Superintendenten Schack. 1906 wurde er ständigen Pfarrvikar der Evangelischen Pfarrgemeinde H.B. Wien und ab Juli 1913 Pfarrer dieser Gemeinde.

1919 ist er zum außerordentlichen Oberkirchenrat bestellt worden und war von 1925 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1946 Superintendent der Evangelischen Kirche H.B. in Österreich.

Ihm ist die Erhaltung der reformierten Kirche in Österreich nach 1918 maßgeblich zu verdanken, er hat aber auch viel für die Arbeitszweige A.u.H.B. getan. So war er Obmann des österreichischen Vereins für die evangelische Heidenmission, des Vereins für die Evangelische Diakonissensachen, des Religionsunterrichtsausschusses, des Friedhofsausschusses sowie Obmann-Stellvertreter des Waisenhausvereines und auch Mitglied des Exekutivkomitees des Reformierten Weltbundes. Ab 1910 war er Mitherausgeber des „Evangelischen Hausfreund“ und veröffentlichte Beiträge im Reformierten Kirchenblatt.

Von der Universität wurde er 1922 für seine Leistungen mit dem Ehrendoktorat ausgezeichnet. 1939 erhielt er die Ehrenprofessur der Universität Debrecen. Ihm wurde auch das Geistliche Verdienstkreuz II.Klasse am weißen Band verliehen.

Am 31. März 1946 ging er in Pension und verbrachte einen teilweise tätigen Lebensabend. Seine Tochter Elfriede war mit Dr. Johann Karl Egli, seinem Nachfolger im Amt des Superintendenten H.B. verheiratet.

Zwernemann wurde im Familiengrab am Evangelischen Friedhof Simmering (Zentralfriedhof, Tor 4, Pfarrgräber, Nr. 20 ) bestattet.

 

Weblinks (Auswahl):

 

Literatur (Auswahl):

  • Mecenseffy Grete, Rassl Herrmann: Die evangelischen Kirchen Wiens, in: Wr. Geschichtsblätter Bd. 24, Wien 1980, S. 108
  • Peter Karner: Reformierte Pfarrer und Lehrer. In: Peter Karner (Hrsg.): Die evangelische Gemeinde H. B. in Wien. Deuticke, Wien 1986,  S. 142-143.
  • Amtsblatt für die Evangelische Kirche in Österreich, Jg. 1958, 8. Stück: Gustav Heinrich Zwernemann zum Gedenken.

 

Quellen:

  • Grundbuch über die dem kaiserl.köngl. Consistorium Helvetischer Confession in Wien unterstehende Evangelische Geistlichkeit und derer Gemeinden in den Kronländern Österreich, Steiermark, Krain, Triest, Böhmen, Mähren, Galizien, Bukowina und Schlesien. Angelegt im Jahr 1783. Revidiert und ergänzt im Jahre 1851 von Johann Baptist Schneider, kais:kön. Consistorial-Sekretär.