Gestorben 1609 in Ulm

Martin Zeiller d. Ä. hatte in Zwickau und bei Melanchthon in Wittenberg studiert, war ordentlich zum Priester geweiht worden, bekannte sich aber einige Jahre später offiziell zum evangelischen Glauben, heiratete auch und blieb bis zu seiner Vertreibung im Jahre 1600 Pfarrer in Ranten, Steiermark.

Während seiner Amtszeit entstanden die bedeutenden Fresken an der Außenseite der Rantener Pfarrkirche, die als eines der wenigen erhaltenen Denkmäler aus der Reformationszeit in der Steiermark bekannt sind.

Er war ein sehr wohlhabender Mann, der nebst verschiedenen Gütern zwei Häuser, Wirtschaften sowie das Bürgerrecht in der Stadt Murau besaß, weshalb sich sein Sohn, der Geograph und Schriftsteller Martin Zeiller, auf seinen Schriften öfter „Muraviensis“ nannte.

Als unter Ferdinand II. die kirchliche Reaktion in Steiermark einsetzte, machte Pfarrer Zeiler seine Habe zu Geld und floh mit Frau und Kindern aus dem Lande. Er ließ sich schließlich in Ulm nieder und starb dort als Pestilenzprediger im Jahre 1609.

 

Literatur (Auswahl):

  • Oskar Sakrausky (Hrsg.), Evangelisches Österreich. Ein Gedenkstättenführer. (Wien: Ev. Presseverband in Österreich) S. 255
  • Gustav Reingrabner: Eine Wolke von Zeugen – Ruep Friz (Aus: Glaube und Heimat 1993, S.39-41)

 

Weblinks (Auswahl):