Geboren am 17. April 1589 in Ranten, Steiermark
Gestorben am 6. Oktober 1661 in Ulm.

Protestantischer deutscher Autor der Barockzeit, Reiseschriftsteller.

Sein Vater Martin Zeiller d. Ältere war ein Schüler Melanchthons, ist als evangelischer Pfarrer in Ranten, Steiermark, tätig gewesen und hat die Fresken an der Außenseite der Rantener Pfarrkirche anfertigen lassen. Wegen der einsetzenden Gegenreformation floh er aus der Obersteiermark und ließ sich schließlich mit seiner Familie in Ulm nieder.

Stich von A. Kohl                                             Aus © Bildarchiv Austria, ÖNB

Martin Zeiller jun. hat nach dem Besuch des Gymnasiums in Ulm, ab 1608 in Wittenberg Geschichte und Rechtswissenschaft studiert. Nach dem Studium arbeitete er als Hauslehrer bei protestantischen Adelsfamilien sowie als Notar unter anderem im österreichischen Linz, von wo ihn aber die Gegenreformation vertrieb. Ab 1629 bekleidete er in der Reichsstadt Ulm verschiedene Ämter im Schulwesen (unter anderem Aufseher des Gymnasiums 1641, Inspektor der deutschen Schulen 1643) und verfasste zahlreiche meist geografische Schriften, auch Reisehandbücher sowie verschiedene Lexika, und wirkte als Textautor an Matthäus Merians Topographia Germaniae mit.

Grundlage seiner Schriften waren Aufzeichnungen über Erlebnisse während der ausgedehnter Reisen mit seinen adeligen Schülern.

Zeiller ist das typische Beispiel eines barocken Polyhistors und Kompilations-Schriftstellers. Seine unerhörte literarische Produktivität wurde von den Zeitgenossen durchaus anerkannt.

Im Geburtsort von Martin Zeiller (Ranten in der Steiermark) wurde anlässlich seines 400. Geburtsjahres ein Martin-Zeiller-Pfad mit Gestaltungselementen des weststeirischen Bildhauers Alfred Schlosser eingeweiht.

 

 

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