Geboren am 18. September 1831 in Malchin/D.
Gestorben vom 30.Juni auf den 1. Juli 1898 in Wien.

Mechaniker, Erfinder

Siegfried Samuel Marcus entstammt väterlicherseits einer wohlhabenden jüdischen Familie und mütterlicherseits einer vermögenden schwedischen Kaufmannsfamilie. Ab 1852 lebte er in Wien, über die Zeit davor ist nichts authentisches bekannt. Angeblich machte in Malchin die Mechanikerlehre, 1845 ging er nach Hamburg, dann nach Berlin, wo er, nach eigenen Angaben, in der gerade gegründeten Werkstatt von Siemens & Halslie arbeitete. In Wien war er 1853 in der Werkstatt des Hofmechanikers Carl Eduard Kraft tätig, 1854 als Laborant sowie Mechaniker am k.k. Physikalischen Institut und von 1855 bis 1856 an der Geologischen Reichsanstalt. 1860 machte er sich 1860 selbständig. Er erzeugte Geräte für das graphische Gewerbe, Telegraphenapparate, elektrische Beleuchtungskörper, Gas-, Alkohol- und Benzinlampen und dergleichen. Vieles davon erfand er selbst oder entwickelte es weiter. Sein magnet-elektr. Zündapparat für militärische und zivile Zwecke brachte den größten finanziellen Erfolg. In Österreich wurden ihm 38 Privilegien erteilt, die vielfach auch im Ausland angemeldet worden waren. Sein Ruf beruht jedoch vor allem auf den Versuchen, einen Kraftwagen mit Verbrennungsmotor zu schaffen.

Siegfried Samuel Marcus ist zum Protestantismus konvertiert, blieb unverheiratet, hatte aber mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Eleonora Baresch zwei Töchter.

Er erhielt ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof (Gr.O, Nr. 101) und ein Denkmal vor der Technischen Universität. Die Marcusgasse im 14. Wiener Gemeindebezirk wurde 1925 nach ihm benannt.

 

 

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