Geboren am 13. September 1935 in Wien.
Gestorben am 4. Jänner 2019 in Niederösterreich.

Theologe, Pfarrer, Politiker, Oberkirchenrat

Robert Kauer war der Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Robert Anton August Kauer, von 1938-1939 Präsident des Evangelischen Oberkirchenrates.

Schon ab 1949 widmete sich Robert Kauer der Jugendarbeit, zunächst in der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Perchtoldsdorf, später im Rahmen des Jugendwerkes. Er studierte Jus und Evangelische Theologie, sein Lehrvikartiat absolvierte er von 1961 bis 1963 in der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Wien-Neubau und wurde nach der Ordination am 23. Juni 1963 zum Pfarrer der Evangelischen Pfarrgemeinde A.u.H.B. Berndorf und gleichzeitig zum Jugendpfarrer der Superintendenz A.B. Niederösterreich gewählt. Im Oktober 1965 nahm er gegen die Weisung seines Superintendenten die „ökumenische Trauung“ in Berndorf vor. Es folgten mehrerer Disziplinarverfahren und Robert Kauer wurde im Dezember 1966 ohne Bezüge in den dauernden Ruhestand versetzt. Am 26. Dezember 1966 heiratete er ebenfalls in einer ökumenischen Trauung.

Von 1967 bis 1976 war Robert Kauer zunächst für die Österreichische Akademie der Wissenschaften, dann für die Geologische Bundesanstalt tätig und ist von 1978 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1991 ÖVP-Landtagsabgeordneter sowie Gemeinderat von Wien und Kultursprecher der Wiener ÖVP gewesen.

Robert Kauer engagierte sich aber auch in der Evangelische Kirche ehrenamtlich auf verschiedenen Ebenen: ab 1981 Presbyter in der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Wien-Landstraße, 1988 Wahl in die Wiener Superindentialversammlung und 1992 auch in die gesamtösterreichische Synode. 1994 ließ er sich als Bundesbeamter reaktivieren und übernahm als Ministerialrat die Leitung des Referates für Angelegenheiten der Evangelischen Kirche im Kultusamt (Bundesministerium für Unterricht)

Im November 1997 wurde Robert Kauer von der Synode zum ehrenamtlichen Oberkirchenrat für juristische Angelegenheiten gewählt und im Jahr 2000 in diesem Amt wiedergewählt. Während seiner Zeit als Oberkirchenrat konnte er einige wichtige Projekte begleiten und manche davon verantwortlich umsetzen. Er engagierte sich auch für den Ausbau der guten Beziehungen zu den Kirchen in den Nachbarländern.

Nach dem Auslaufen der zweiten Funktionsperiode im Mai 2006 wurden Robert Kauer seine Rechte aus der Ordination wieder zuerkannt und er ist bis zu seinem Tod ehrenamtlich als Pfarrer in der Evangelischen Pfarrgemeinde A.u.H.B. Stockerau, vor allem im Bereich der Krankenhausseelsorge, tätig gewesen.

1989 wurde ihm das Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien und 2012 der Berufstitel „Professor“ verliehen.

Seine letzte Ruhe fand Robert Kauer am Evangelischen Friedhof Simmering (Gruppe P, Grabnummer 44).

 

Siehe auch:

 

Quellen und Literatur (Auswahl):

 

Weblinks (Auswahl):