Geboren am 31. Juli 1904 in Deutsch Jahrndorf.
Gestorben am 1. Jänner 1993 in Wien.

Historiker, Pfarrer

Foto Bernd Zimmermann

Bernhard Hans Zimmermann war der Sohn des Pfarrers Johann Zimmermann und der Ludmilla Katharina Billnitzer und wuchs in Deutsch Jahrndorf und Ragendorf auf. Er besuchte das Gymnasium in Pressburg, dann in Ungarisch-Altenburg sowie das Fasori-Gymnasium in Budapest und legte1924 die Reifeprüfung in Oberschützen ab, es folgte ein Studium der Evangelischen Theologie in Wien, Basel sowie Berlin, das er 1928 in Wien mit dem Examen pro candidatura abschloss. Anschließend wirkte er als wissenschaftliche Hilfskraft an der Vrije-Universität Amsterdam, absolvierte 1929/30 das Vikariat in Steyr und Oberschützen, wurde 1930 ordiniert und verbrachte Dank eines Stipendiums ein Studienjahr an der Yale-Universität in den USA. 1931 wurde er Erzieher am Evangelischen Mittelschülerheim in Linz.

Ab 1932 sollte Bernhard Hans Zimmermann als „exponierter Superintendentialvikar“ des burgenländischen Superintendenten Theophil Beyer in der (seit 1925) neuen Landeshauptstadt den Bau von Kirche und Pfarrhaus ermöglichen und war dann als Pfarrer in Eisenstadt tätig. Mit dem Thema „Das Luthertum in Eisenstadt“ promovierte er 1934 zum Doktor der Theologie in Wien.

Wegen Problemen mit offiziellen Stellen des Ständestaates verließ er 1935 Eisenstadt und war zunächst Studieninspektor des Ausland- und Diasporatheologenheimes in Erlangen, dann vertretungsweise in der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Oberhof, Thüringen, tätig und übernahm 1937 die Pfarrstelle in Neuwürschnitz, Sachsen. 1938 kehrte er nach Österreich zurück und wurde Religionsprofessor in Oberschützen, unterrichtete aber wegen der staatlichen Restriktionen gegen den Religionsunterricht bald auch Geschichte, Deutsch und Englisch.

1941 ist er an das Südostdeutsche Institut in Graz versetzt worden und stand als Dolmetscher für Ungarisch, Niederländisch und Englisch auch im Dienst der Wehrmacht.

Unmittelbar nach Kriegsende übernahm Bernhard Hans Zimmermann das Amt des Pfarrers in der Evangelische Pfarrgemeinde Graz – rechtes Murufer (Graz-Kreuzkirche) musste aber 1956 aus gesundheitlichen Gründen resignieren. Nach kurzer Zeit im Wartestand sowie einer Studien- und Vortragsreise durch Asien wirkte er ab 1958 zuerst vertretungsweise als Pfarrer in Stoob und Pinkafeld und war ab 1959 als Pfarrer in Deutsch Kaltenbrunn tätig. 1962 wurde er schließlich Archivar im Evangelischen Oberkirchenrat und ist 1964 aus gesundheitlichen Gründen in dauernden Ruhestand versetzt worden.

In den folgenden Jahren stellte er sich immer wieder gerne zu Vertretungsaufgaben im geistlichen Dienst zur Verfügung, hat aber vor allem seine Forschungstätigkeit intensiviert. Schwerpunkte seiner Forschungen waren die Person Gottlieb August Wimmers und die Geschichte des Protestantismus im Burgenland sowie in Westungarn, die westungarische und karpatendeutsche Heimatkunde, die Reformationsgeschichte der Südslawen sowie prosopographische Studien.

Bis ins hohe Alter hat Bernhard Hans Zimmermann über diese Themen Publikationen verfasst und Vorträge gehalten. Dafür wurden ihm mehrere Ehrungen zuteil: u.a. wurde ihm 1974 das große Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Burgenland und 1977 der Berufstitel „Professor“ verliehen, anlässlich seines goldenen Doktorjubiläums erneuerte die Evangelisch-theologische Fakultät sein Doktor-Diplom in Anerkennung seiner besonderen wissenschaftlichen Verdienste und seines hervorragenden beruflichen Wirkens. 1971 wurde ihm in San Marino der Forschungspreis der AWR (Association for the Study of World Refugee Problem) verliehen, er erhielt den Ungarndeutschen Kulturpreis und war Ehrenmitglied der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich.

Bernhard Hans Zimmermann war mit Melitta Vera Helene geb. Krinke (1906-1972) verheiratet. Aus ihrer Ehe gingen drei Söhne hervor.

 

 

Weblinks (Auswahl):

 

Literatur (Auswahl):