Geboren am 19. August 1834 in Güstrow/D als Zerline Würzburg
Gestorben am 30. April 1892 in Meran.

Schauspielerin

Zerline Gabillon wurde in einer jüdischen Familie geboren und konvertierte 1856 zur Evangelisch-Lutherischen Kirche (A. B.). Taufpatin war die Frauenrechtlerin und Frau des Burgtheaterdirektors Iduna Laube.

Zerline Gabillon, 1854
Lithographie von August Prinzhofer
Aus Wikimedia Commons.

Das Talent der Kaufmannstochter wurde schon früh entdeckt. Sie wurde in Hamburg zur Schauspielerin ausgebildet, ging an das Hoftheater nach Dresden und kam 1853 ans k.k. Hof-Burgtheater, dessen Mitglied sie bis 1892 war. Große Erfolge hatte sie als Charakterdarstellerin scharf pointierter Rollen und mit der Darstellung »ränkevoller Damen«, mit der sie alle anderen in den Schatten stellte – als Herzogin Eboli in »Don Karlos« (Friedrich Schiller), als Gräfin Autreval in »Damenkriege«(Eugène Scribe), als Porzia im »Kaufmann von Venedig« und als Elisabeth in »Maria Stuart« (Friedrich Schiller).

Zerline und Ludwig Gabillon
Aus Wikimedia Commons

Seit 27. Juni 1856 war sie mit ihrem Kollegen Ludwig Gabillon verheiratet. Die Eheleute waren die größten Stars ihrer Zeit. Beide waren sehr geschätzt, und in gewissen Rollen war Zerline Gabillon einmalig: »Ich erinnere mich nur an die unnachahmliche Weise, in der Frau Gabillon in den ersten Worten der Beatrice: >Nun, Signor Benedikt, wie viele Feinde habt Ihr denn aufgefressen?<, wobei der ganze Nachdruck auf das Wort >aufgefressen> fiel, ihrem Gegenspieler den Handschuh hinwarf … War Zerline-Beatrice ihrem Mann an Geist überlegen, so wurde das zum Teil durch den gleichen Vortrag wettgemacht, und die beiden kämpften als ebenbürtige Gegner mit den gleichen Waffen.«, notierte der Literaturhistoriker Jakob Minor.

Zerline Gabillon starb während eines Kuraufenthaltes in Meran. Ihr Leichnam wurde nach Wien überführt und am Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf beerdigt (Gruft Mitte oben, Nr. 034).

Ein Gemälde von Ludwig und Zerline Gabillon befinden sich im Wandelgang des Burgtheaters.

Die Gabillongasse im 16. Wiener Gemeindebezirk wurde 1920 nach Ludwig und Zerline Gabillon benannt.

 

Siehe auch:

 

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